digiFellows: Clinical Skills Lab Language Communication Interaction [CSLLCI]

 

Projektlaufzeit: 01/2023 bis 12/2023

Projektleitung: Dr. Kristina Jonas , Dr. Jana Quinting, Prof. Dr. Prisca Stenneken

Projektteam: Joanna Bodynek (B. A.), Mareike Naber (M. Sc.), Dr. Ilona Rubi-Fessen, Dr. Stephanie Riehemann, Dr. Lisa Gerhards, Carolin Kölbel, Anne Hüsgen, Dennis Thorndahl, Miriam Abel, Monika Mertnen

Kontakt: clinicalskillslab@uni-koeln.de

 

Projektbeschreibung:

Bei der geplanten Lehrinnovation handelt es sich um ein Clinical Skills Lab (CSL) in Form einer modularen Onlineressource zum semi-supervidierten Selbststudium. Ziel des ‘CSL Language Communication Interaction’ ist die Schärfung allgemeiner sowie professionsspezifischer Kernkompetenzen (Clinical Skills) für die Arbeit mit Menschen mit Sprach-, Sprech-, und Kommunikationsstörungen aller Altersgruppen. Das CSL stellt als Open Educational Resource eine Ergänzung zur berufspraktischen Professionalisierung von Studierenden des Lehramts Sonderpädagogische Förderung Förderschwerpunkt Sprache (LAFS) sowie des B.A. Sprachtherapie (BAST) dar, dient darüber hinaus aber ebenfalls der Kompetenzerweiterung in angrenzenden Disziplinen (etwa Humanmedizin, (Neuro-)Psychologie, weitere Förderschwerpunkten). Als innovative digitale Ressource generiert das Konzept praxisnahe Lehr-/Lernkontexte, deren Implementation in analogen Lehr-/Lernumgebungen nicht realisierbar ist. Im Rahmen dieser Förderung sollen zunächst zwei Störungsbilder fokussiert werden, die im sonderpädagogischen und sprachtherapeutischen Kontext einen hohen Stellenwert haben. 

Das CSL ist modular aufgebaut: Die Basismodule, in denen interdisziplinär relevantes Grundlagenwissen zu den Störungsbildern vermittelt wird, stehen mit dem Ziel, erste differentialdiagnostische Expertise zu generieren sowie Kommunikationsstrategien für den Umgang mit Betroffenen in unterschiedlichen Kontexten (z.B. Schule, Klinik) zu trainieren zur multidisziplinären Verwendung zur Verfügung. Darauf aufbauend wird in professionsspezifischen Aufbaumodulen (Zielgruppe LAFS und BAST), berufspraktische Inhalte zur Etablierung diagnostischer Routinen vermittelt. Zusammenfassend dient das CSL dazu, wissenschaftliche und (modell-)theoretische Inhalte aus analogen Lehr-/Lernkontexten in digitalen realitätsnahen Kontexten mit berufspraktischen Inhalten zu verzahnen. 

Das CSL ist Ergebnis eines ko-kreativen Konzeptionsprozesses: Die Entwicklung basiert sowohl auf Erfahrungswerten mit digitalen Fallseminaren, die während der COVID-19 Pandemie durchgeführt wurden, als auch aus langjährigem Einsatz von Reflexionssequenzen in beiden Studienprogrammen. Langjährige Erfahrungen und Ressourcen aus dem gemeinsamen ‘Forschungsinstitut und der Beratungsstelle für Sprachrehabilitation’ (FBS) sowie Bedürfnisse von Studierenden sind ebenfalls integriert. Das Konzept wurde in der Wiedervorlage inhaltlich geschärft. So wurden für die Basismodule erste interaktive Lehr-/Lernszenarien (Branching Scenarios) mit dem Fokus auf Lehrer*innensprache im Schulkontext und Kommunikationsstrategien im Klinikkontext entwickelt. Zudem wurden technische Maßnahmen zur Umsetzung optimiert.

Die Entwicklung des CSL als digitales Lehr-/Lernkonzept orientiert sich am Positionspapier Digitale Bildung der UzK und unterstützt etwa den Transfer theoretischen  Wissens in den berufspraktischen Alltag, schult durch den Einsatz innovativer berufspraktisch-relevanter digitaler Methoden die Digital Literacy der Lernenden und fokussiert den sensiblen Umgang mit ethischen und datenschutzrechtlichen Fragestellungen in der digitalen Verarbeitung von personenbezogenen Daten im Kontext Schule und Klinik (Digital Responsibility). 

Das CSL wird als Lernmodul über die Plattform ILIAS umgesetzt. Die digitalen Tools sind im Sinne des Constructive Alignments auf die Lernziele abgestimmt und fördern eine tiefgreifende Auseinandersetzung der Studierenden mit Lerninhalten im Sinne des Deep Approach. Neben ILIAS-spezifischen Tools werden für eine erhöhte Nachhaltigkeit auch H5P-Elemente (z.B. Branching Scenarios) integriert. In der Aufbereitung der Lernmaterialien werden Prinzipien der Cognitive Theory of Multimedia-Learning berücksichtigt. Das CSL stellt die digitale Grundlage für eine hybride Lehr-/Lernumgebung dar (Blended-Learning/Flipped-Classroom-Konzept). 

Durch die enge Ausrichtung an bestehenden Studieninhalten ist die Verstetigung des CSL in den genannten Studiengängen bereits angebahnt. Durch das interdisziplinäre Konzept und resultierende multidisziplinäre Anwendungsmöglichkeiten wird es die Lehre an der UzK nachhaltig prägen und somit zu einer Gestaltung der modernen Lernwelt Hochschule beitragen. 

 

Publikationen/Vorträge:

  • Quinting, J., Stenneken, P., & Jonas, K. (2023, 26.06.). Clinical Skills Lab Language Communication Interaction [CSLLCI] Eine anwendungsorientierte, digitale Lehr-/Lern-Ressource zu multidisziplinär relevanten Grundlagen von Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen. OER-Fachtagung Sprachwissenschaften, Universität Paderborn.
  • Jonas, K., Quinting, J., & Stenneken, P. (2023). Clinical Skills Lab Language Communication Interaction [CSLLCI]. Sprachtherapie aktuell: Praxis - Beruf - Verband, 5, S. 38.