Projekt QTBL - Qualifizierung von Lehrkräften der Sonderpädagogik für Kinder
und Jugendliche mit Taubblindheit oder Hörsehbehinderung

Von der Universität zu Köln wurde, mit Unterstützung der Stiftung taubblind leben, der Doris Leibinger Stiftung und in Kooperation mit den Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf, das Projekt zur Qualifizierung von Lehrkräften der Sonderpädagogik (Förderschwerpunkte Hören und Kommunikation bzw. Sehen) im Bereich Taubblindheit/Hörsehbehinderung initiiert. Das Konzept wurde zusammen mit einem Fachteam der Förderschulen entwickelt, umgesetzt und evaluiert. Die Qualifizierung besteht aktuell aus 7 Modulen mit einem Umfang von 160 Stunden. Zu den Inhalten zählen u.a. medizinische Grundlagen, Diagnostik, Kommunikation, taubblindenspezifische Methodik und Didaktik sowie Beratung. Der Projektzeitraum ist vom 01.10.2020 bis 30.09.2025.

 

Aktuelles (Stand März 2024) 

Nach erfolgreicher Durchführung des ersten und zweiten Kurses der Qualifizierungsmaßnahme QTBL 2022 bis 2023 befindet sich der dritte Kurs derzeit in der Planungsphase. Das Fachteam - mit inzwischen 6 Lehrkräften der Sonderpädagogik aus den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf - setzt die Mitarbeit fort, sowohl als Dozierende als auch in der Planung. 

Nach der Durchführung der ersten beiden Kurse im Bereich des Landschaftsverbandes LVR kann im dritten Kurs auch der Bereich des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe LWL (Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold und Münster) einbezogen werden. Der Kurs wird im August 2024 beginnen, vorrangig an den LWL-Förderschulen Hören/Kommunikation und Sehen in Gelsenkirchen, aber auch wieder an der LVR-Förderschule Sehen in Düren und an der LVR-Förderschule Hören und Kommunikation in Essen. Darüber hinaus ist eine verstärkte Durchführung von Online-Terminen vorgesehen. Im Rahmen des dritten Kurses werden weitere erfahrende und hochqualifizierte nationale und internationale Dozierende eingebunden und die Qualifizierungsmaßnahme wird um neue Inhalte erweitert, u.a. Videoanalyse sowie weitere psychosoziale Themen. 

Für den neuen Kurs QTBL haben sich 13 Lehrkräfte der Sonderpädagogik angemeldet, was den erheblichen Bedarf an Qualifizierung im Bereich Taubblindheit verdeutlicht. 

Von Seiten des Projektes ist ein weiterer fachlicher Austausch mit relevanten Institutionen und der Arbeitsgemeinschaft der Einrichtungen und Dienste für taubblinde Menschen in Deutschland (AGTB) sowie Recherchen zum aktuellen Forschungsstand geplant, um die Qualifizierung QTBL weiter zu verbessern und anzupassen. Aktuell erfolgt zudem eine Follow-up-Studie zu den letzten beiden Kursen, um den Transfer der Kursinhalte in den pädagogischen Alltag zu erheben.  

Wir danken den Stiftungen, den Bezirksregierungen, den Schulleitungen und allen Teilnehmenden sowie insbesondere dem Fachteam der Förderschulen für die hoch engagierte Zusammenarbeit! 

 

Kontext

Der Gemeinsame Fachausschuss hörseh­behindert / taubblind (GFTB) hat 2010 ein Gutachten erstellt, das den Bedarf von Menschen mit Taubblindheit (TB) / Hörsehbehinderung (HSB) beschreibt (https://stiftung-taubblind-leben.de /bedarfsanalyse). Die Folgen von TB/HSB führen u.a. zu Einschränkungen beim Zugang zu Informationen, Kommunikation und Mobilität (AGTB https://agtb-deutschland.de). Die spezifischen Auswirkungen beeinflussen insbesondere Kinder und Jugendliche in Lernkontexten. Zu beachten ist, dass diese Gruppe sehr heterogen ist und eine Qualifizierung umfassendes taubblindenspezifisches sonderpädagogisches Fach­wissen vermitteln muss.

Von der Stiftung taubblind leben und der Universität zu Köln wurde die Problematik der vor/schulischen Förderung sowie der Bedarf der Qualifizierung von Lehrkräften herausgestellt und das Projekt QTBL initiiert. Im Rahmen dieses Projektes fand am 16.11.2021 die Online-Veranstaltung „Kommunikation im Fokus – Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung“ statt, die gemeinsam mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) organisiert und durchgeführt wurde.

 

Zielsetzungen QTBL

Die Ziele des Projektes QTBL sind Konzeptionierung, Durchführung und Evaluation der Qualifikationsmaßnahme für Lehrkräfte der Sonderpädagogik sowie eine Verstetigung der Maßnahme. Relevant ist die Vermittlung praxisnahen Wissens für den Bereich Taubblindheit und Hörsehbehinderung zur spezifischen sonderpädagogischen Förderung und die Sensibilisierung von Lehrkräften für die Situation von Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung und die besonderen Anforderungen an das Umfeld.

 

Ausblick

In der aktuellen Projektphase bis September 2025 ist eine weitere Vernetzung mit Lehrkräften, nationalen und internationalen Fachleuten, Verbänden sowie entsprechenden Institutionen geplant. Beabsichtigt ist eine Ausweitung der Qualifizierung auf Nordrhein-Westfalen und weitere Bundesländer. Hierzu sollen die Inhalte - zur Ergänzung der Präsenztermine - für Online- und Hybrid-Formate angepasst werden. Zudem soll ein webbasiertes Informations- und Kommunikationsforum entwickelt werden. Bei einer Verstetigung der Qualifizierung sollen Förderschulen mit weiteren Förderschwerpunkten, insbesondere den Förderschwerpunkten Körperliche und motorische Entwicklung sowie Geistige Entwicklung, und weitere Bundesländer einbezogen werden.

 

 

 

Veröffentlichungen 

Jahn, K., Kaul, T. & Michels, K. (2022 a). Kommunikation im Fokus – Förderung von
Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung.
HörgeschädigtenPädagogik, 2/2022, 123-124.

Jahn, K., Kaul, T. & Michels, K. (2022 b). Kommunikation im Fokus - Förderung von
Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit /Hörsehbehinderung. Projekt QTBL –
Qualifizierung für Lehr-kräfte der Sonderpädagogik. blind-sehbehindert, 142, 3/2022,
214-220.

Jahn, K., Kaul, T. & Michels, K. (2022 c). Kommunikation im Fokus - Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung. Zeitschrift für Heilpädagogik, 4, 4-7. 

 

Projektleitung

H3 Kontakt zum Thema

Prof. Dr. Wolfgang Mann
Prof. Dr. Wolfgang Mann
Lehrstuhlinhaber

Raum 405

Klosterstr. 79
Brieffach: 8
50931 Köln

Telefon 0221-470-5568
E-Mail wolfgang.mann(at)uni-koeln.de
Sprechstunde Dienstags von 16:00 bis 18:00 Uhr


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H3 Kontakt zum Thema

Prof. Dr. Thomas Kaul
Prof. Dr. Thomas Kaul
(seit 1.8.2021 im Ruhestand)

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Projektmitarbeitende 

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Karen Jahn
Karen Jahn
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Projekt QTBL

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Anna Klopstock
Anna Klopstock
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Projekt QTBL

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Fachteam der Förderschulen

 

Kontakt

Dr. Karen Jahn
Universität zu Köln
Humanwissenschaftliche Fakultät
Pädagogik und Didaktik für Menschen mit Hörbehinderung
(Schwerpunkt Gebärdensprache)
Klosterstr. 79b
50931 Köln
projekt-qtbl@uni-koeln.de
karen.jahn@uni-koeln.de
m. 01578-8928616