Projekt QTBL - Qualifizierung von Lehrkräften der Sonderpädagogik für Kinder
und Jugendliche mit Taubblindheit oder Hörsehbehinderung
Von der Universität zu Köln wird - mit Unterstützung der Stiftung taubblind leben
sowie in Kooperation mit den Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf - ein Projekt
zur Qualifizierung von Lehrkräften der Sonderpädagogik (Förderschwerpunkte Hören
und Kommunikation beziehungsweise Sehen) entwickelt. Der Projektzeitraum ist vom
01.10.2020 bis 30.09.2023.
Ausgangslage
Kinder und Jugendliche mit Taubblindheit bzw. Hörsehbehinderung werden in
Nordrhein-Westfalen vornehmlich wohnortnah, unter anderem in einer Förderschule
mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation oder mit dem
Förderschwerpunkt Sehen gefördert. Darüber hinaus werden hochgradig
hörsehbehinderte und taubblinde Kinder auch in den Förderschulen mit dem
Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung oder Körperlich-motorische Entwicklung
unterrichtet und gefördert.
Für das Land Nordrhein-Westfalen gibt es keine gesicherten Angaben zur Anzahl
taubblinder/hörsehbehinderter Kinder in Förderschulen. In einer ersten Befragung
der zwölf am Projekt beteiligten Förderschulen ergab sich eine Anzahl von ca. 100
Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung, die begleitet,
gefördert und unterrichtet werden.
Die Lehrkräfte für Sonderpädagogik sind in der Regel für diese äußerst spezifische
Gruppe nicht qualifiziert. Einige Lehrkräfte haben sich diesem Thema zugewendet
und sich durch Eigenstudium, Weiterbildungen und Beratungen durch die
entsprechenden Facheinrichtungen anderer Bundesländer eingearbeitet. Für das
Land Nordrhein-Westfalen besteht zurzeit kein staatliches Qualifizierungsangebot für
Lehrende, die hochgradig hörsehbehinderte und taubblinde Kinder fördern.
Ziele des Projektes
Die Ziele des Projektes QTBL sind Konzeptionierung, Durchführung und Evaluation
einer Qualifikationsmaßnahme für Lehrkräfte der Sonderpädagogik, die hochgradig
hörsehbehinderte und taubblinde Kinder unterrichten beziehungsweise fördern. In
der Folge soll eine Anpassung des Konzeptes mit dem Ziel eines regelmäßigen
Qualifizierungsangebots für Lehrkräfte der Sonderpädagogik stattfinden.
Von besonderer Relevanz ist die Vermittlung praxisnahen Wissens für den Bereich
Taubblindheit und Hörsehbehinderung zur spezifischen Förderung der Kinder und
Jugendlichen mit einem Fachteam aus verschiedenen Förderschulen
(Förderschwerpunkte Hören und Kommunikation sowie Sehen).
Eine erste Pilotphase mit einem Umfang von 160 Stunden und in 8 Modulen konnte
in Zusammenarbeit mit dem Fachteam sowie nationalen und internationalen
Expert:innen im 2. Schulhalbjahr 2021/22 durchgeführt und evaluiert werden.
Eine 2. Durchführung der Qualifizierungsmaßnahme kann nach erfolgter Anpassung
der Inhalte und Modulstruktur (7 Module) im 2. Schulhalbjahr erfolgen. Anschließend
erfolgen erneute Evaluation und Konzepterstellung.
Veröffentlichungen
Jahn, K., Kaul, T. & Michels, K. (2022 a). Kommunikation im Fokus – Förderung von
Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung.
HörgeschädigtenPädagogik, 2/2022, 123-124.
Jahn, K., Kaul, T. & Michels, K. (2022 b). Kommunikation im Fokus - Förderung von
Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit /Hörsehbehinderung. Projekt QTBL –
Qualifizierung für Lehr-kräfte der Sonderpädagogik. blind-sehbehindert, 142, 3/2022,
214-220.
Jahn, K., Kaul, T. & Michels, K. (2022 c). Kommunikation im Fokus - Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung. Zeitschrift für Heilpädagogik, 4, 4-7.
Projektleitung
Projektmitarbeitende
H3 Kontakt zum Thema
➢ Projekt QTBL
H3 Kontakt zum Thema

➢ Projekt QTBL
Fachteam der Förderschulen
Kontakt
Dr. Karen Jahn
Universität zu Köln
Humanwissenschaftliche Fakultät
Pädagogik und Didaktik für Menschen mit Hörbehinderung
(Schwerpunkt Gebärdensprache)
Klosterstr. 79b
50931 Köln
projekt-qtbl@uni-koeln.de
karen.jahn@uni-koeln.de
m. 01578-8928616