SCEP Projekt: Kinder mit aggresivem und unaufmerksamen Verhalten in der Schule unterstützen

In einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickelten Projekt haben wir das Schulbasierte Coaching bei Kindern mit expansivem Problemverhalten (SCEP) entwickelt und evaluiert. Es richtet sich an Fachkräfte, die Grundschullehrkräfte im Umgang mit Kindern mit expansivem Problemverhalten schulen möchten. Expansiven Verhalten meint dabei aggressives, oppositionelles, unaufmerksames, impulsives und hyperaktives Verhalten, das Leistung der betroffenen Schülerinnen und Schüler beeinträchtigt und besondere Herausforderungen an die Lehrperson stellt. In unserer Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit von SCEP wurden Lehrkräfte nach einer eintägigen Fortbildung über drei Monate darin gecoacht, die Rahmenbedingungen in der Schule und der Klasse und ihr eigenes Verhalten dem Schüler oder der Schülerin gegenüber zu verändern. Bei den 60 Kindern, die an unserer Studie teilgenommen haben, führte die Teilnahme der Lehrkräfte an SCEP zu einer Abnahme von unaufmerksamen Verhalten und von Regelproblemen. Die Frage danach, wie diese positiven Effekte erklärt werden können, haben wir versucht, über eine sog. Mediatorenanalyse zu beantworten. Diese Analyse legt nahe, dass es v.a. wichtig war, dass die Lehrkräfte Zielverhalten mehr loben und belohnen. Außerdem war unser Training bei den Lehrkräften besonders wirksam, die sich durch die Teilnahme an SCEP weniger gestresst fühlten.

Wir bieten Fortbildung und Coachings für Grundschulen an, die auf SCEP basieren. Die SCEP Materialien sind aber auch soweit selbst erklärend gestaltet, so dass eine entsprechend ausgebildete Fachkraft das Coaching eigenständig umsetzen kann.

In Anschlussprojekten an Grundschulen (zusammen mit Prof. Dr. Hennemann, Uni Köln) und in Kindertagesstätten (zusammen mit Prof. Dr. I. Dittrich, HS Düsseldorf) untersuchen wir SCEP mit leichten Veränderungen und Ergänzungen nun weiter.

Auch integrieren wir Inhalte und Materialien von SCEP in die Lehrveranstaltungen im Bereich Lehramt Sonderpädagogische Förderung oder Erziehungswissenschaften und nutzen sie in der psychotherapeutischen Versorgung der Kinder aus der KiJu Ambulanz.