COMeARTS MUSIK
fortbilden durch vernetzen – vernetzen durch fortbilden. Gelingensbedingungen diversitätssensibler, digitalisierungs- und digitalitätsbezogener Fortbildungsmodule für die Fächer Kunst und Musik in Community Networks.
Teilprojekt Musik an der Universität zu Köln
Beteiligt: Prof. Dr. Christian Rolle, Prof. Dr. Oliver Kautny, Dr. Linus Eusterbrock, Dr. Lukas Bugiel, Dr. Jonas Völker, Dr. Moritz Kuck, Veronika Phung, Matthias Krebs, Katharina Reich (Universität zu Köln) sowie als Verbundpartner Prof. Dr. Michael Ahlers, Esther-Marie Verbücheln (Leuphana Universität Lüneburg)

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit 1.7.2023 bis 28.2.2026
Im Projekt COMeNET ARTS MUSIK an der Universität zu Köln werden Fortbildungsmodule entwickelt, die u.a. den kollegialen fachlichen Austausch im Hinblick auf Unterrichtsentwicklung im Bereich digital gestützter, kreativer Umgangsformen mit Musik befördern.
Entlang eines zyklisch-iterativ angelegten DBR-Prozesses entstehen Konzepte und Materialien zur Lehrkräfteprofessionalisierung, die auf die Ausbildung genrespezifischer, musiktheoretischer und produktionsbezogener Kompetenzen sowie einer Critical Digital Literacy abzielen und dabei diversitätssensible Formen der Kommunikation über aktuelle Musikkulturen berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund erfahren Themen wie Musikproduktion, Nutzung und Reflexion von KI-basierter Musiksoftware, Praktiken des Music Hackings sowie kollaboratives digitales Songwriting auch eine jugendkulturelle Einordnung.
Folgende Fortbildungsmodule sind im Rahmen von COMeARTS entwickelt worden:
SongwrAIting. Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI/AI) beim Songwriting im Musikunterricht oder: Kann ich mit ChatGPT Musik schreiben? (Katharina Reich, Jonas Völker, Manuela Köstner, Veronika Phung)
Inhalt/Beschreibung
Die derzeit intensiv und kontrovers geführte Debatte zu Potenzialen und Risiken von KI-basierten Anwendungen im Unterricht erstreckt sich über alle schulischen Ebenen. Innerhalb des Musikunterrichts markiert der Einsatz von Künstlicher Intelligenz eine grundlegende Erweiterung des Gestaltungsspielraums, besonders im Kontext kreativer Aufgabenformate. Im Rahmen dieses Workshops werden diverse Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools für unterschiedliche Facetten des Songwritings vorgestellt und erprobt – angefangen bei der Erstellung des Songtexts über die Komposition und Produktion bis hin zur Ausgestaltung des Artworks.
Die Fortbildung wird im Rahmen des BMBF-Projekts COMeARTS Musik konzipiert und evaluiert.
Touching Music - Klassenmusizieren und musikalisches Körpererleben als Zugang zu postdigitalen Musikkulturen (Matthias Krebs)
Inhalt/Beschreibung
Die Fortbildung bietet konkrete Unterrichtsmodule für körper- und wahrnehmungsorientierte Musizierangebote im Unterricht, die Apps als ‚Instrumentarium' facettenreicher digitaler Musikformen digitaler Kulturen integrieren.
Im Mittelpunkt stehen drei Unterrichtsmodule, die elementare Spielweisen digitaler Performance und ihre spezifische Körperlichkeit erfahrbar machen: Eingebettet in sowohl angeleitete als auch explorative Musizierprojekte geht es um körperliches Erleben, musikalische Spannungsverhältnisse und Dynamiken, verschiedene Spieltechniken, Liedbegleitung sowie die Frage nach den damit verbundenen kulturellen Kontextualisierungen. Darüber hinaus werden auch vielfältige Anknüpfungspunkte zu curricularen Themenfeldern wie ‚Musik und Körper‘ und ‚Musik und Bewegung‘ sowie (kultureller) Diversität aufgezeigt.
Die Entwicklung der Unterrichtsmodule und der Unterrichtsmaterialien basiert auf einer Grundlagenstudie zu digitalen Performance-Praktiken.
Deren Ergebnisse flossen im BMBF-geförderten Projekt COMeARTS_Musik der Universität zu Köln, Teil des Verbundes lernen:digital, in ein Fortbildungskonzept ein. Die Konzeptentwicklung wurde von Lehrkräften intensiv begleitet und die Module sowohl im Unterricht als auch an verschiedenen Fortbildungsinstituten der Bundesländer mit Lehrkräften erprobt.
Netzwerke des Pop: Digital-kreativer Musikunterricht (Esther-Marie Verbücheln, Michael Ahlers)
Inhalt/Beschreibung
Pop fordert zum eigenen Tun auf – und das ohne erhebliche instrumentalpraktische Voraussetzungen. Klang entsteht in aktuellen Musikproduktionen fast immer digital und die Schnittstellen und Programme ermöglichen es, auch komplexe Eingriffe in Sound, Form und mehr mit einem Klick oder einem Wischen zu erledigen.
In dieser Fortbildung werden Schwerpunkte auf die Wahrnehmung und die Gestaltung von Sound gelegt, indem sowohl Produktionstechniken zur kreativen Nutzung vorhandenen Materials als auch der Einsatz verwendbarer Tools vermittelt werden. Die intensive Beschäftigung mit Sound, Sample oder Loops hilft nicht nur beim Verständnis von Musik, sondern auch dabei, die Kontexte ihrer Entstehung und Rezeption zu beleuchten. Besondere Aufmerksamkeit wird der Dekonstruktion der klanglichen Ursprünge stilhybrider Popmusik gewidmet, sei es instrumental, vokal oder im Produktionsprozess.
Der Kurs richtet sich an Musikpädagoginnen und Musikpädagogen, die ihren Unterricht modern und kreativ gestalten möchten. Die Fortbildung vermittelt Konzepte Musikunterricht so zu gestalten, dass die drei fachlichen Kompetenzbereiche Rezeption, Produktion und Reflektion gefördert, interkulturelles Lernen integriert und neue Medien sinnvoll eingesetzt werden können. Darüber hinaus können die Leitperspektiven (W, BNE, D) und überfachliche Kompetenzen des Bildungsplans adressiert werden.
Die Fortbildung ist Teil des BMBF-Projekts COMeARTS Musik und wird durch ein interprofessionelles Entwicklungsteam konzipiert sowie wissenschaftlich evaluiert.
Wie der HipHop nach Deutschland kam - Digitales Songwriting (Lukas Bugiel)
Inhalt/Beschreibung
Am Beispiel der achtstündigen Unterrichtsreihe Wie der HipHop nach Deutschland kam, fokussiert die Fortbildung die praktische Auseinandersetzung mit konkreten Möglichkeiten des digitalen Songwritings mit Schüler*innen der Mittel- und Oberstufe. An exemplarischen Deutschrap-Stücken werden die Entstehung und regionalen Entwicklungen des HipHops in Deutschland von 1980 bis heute nachvollzogen. Dabei erproben die Teilnehmenden anknüpfend an die musikgeschichtlichen und -theoretischen Inputs kreative Aufgabenformate zum Komponieren und Produzieren eigener Deutschrap-Songs. Hierfür wird in die Arbeit mit einer kollaborativen, kostenlosen und browserbasierten – und daher von den jeweiligen Endgeräten unabhängigen – Digital Audio Workstation (DAW) eingeführt.
Im Rahmen der Fortbildung werden vielfältige Anknüpfungspunkte an die Bordunkompetenzen der Hamburger Bildungspläne für Musik aufgezeigt.
Die Fortbildung wird im Rahmen des BMBF-Projekts COMeARTS Musik und der DFG Projekts „Hip-Hop’s Fifth Element: Knowledge, Pedagogy, and Artist-Scholar-Collaborati on“ konzipiert und evaluiert.
Hinweise für Teilnehmer*innen:
- Sie sollten erste Erfahrungen in der Nutzung von Tablets im (Musik-)Unterricht haben.
- Sie sollten ein funktionierendes und WLAN-fähiges Tablet mit Kopfhörern mitbringen; es kann auch vor Ort ein Tablet zur Verfügung gestellt werden.
- Alle nötigen Unterrichtsmaterialien werden digital zur Verfügung gestellt.
What the Hack?, Music Hacking für einen nachhaltigen Musikunterricht (Linus Eusterbrock)
Inhalt/Beschreibung
Der Workshop beschäftigt sich mit dem Potential des „Music Hacking“ im Unterricht: eine Haltung gegenüber Technologien, die sich durch Zweckentfremden und DIY (Do it yourself!) auszeichnet. Die Teilnehmenden gehen selbst erste Schritte im Musik-Programmieren und Bauen von Controllern. Music Hacking fördert u.a. ökologische Nachhaltigkeit (Kreativität statt Konsum) und digitale Nachhaltigkeit (Open Source, Medienkompetenz).
COMeNET ARTS MUSIK ist Teil des Verbundvorhabens COMeARTS: fortbilden durch vernetzen - vernetzen durch fortbilden. COMeARTS ist wiederum Teil des Verbundes lernen:digital Kompetenzzentrum Musik/Kunst/Sport.
Poster
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Kooperationspartner*innen:
Leuphana Universität Lüneburg, Universität Duisburg-Essen (Koordination), Universität Bielefeld, Staatliche Kunstakademie Düsseldorf, Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, WWU Münster.
Kontakt
Prof. Dr. Christian Rolle
Mail: crolle[at]uni-koeln.de und
Veronika Phung
Mail: veronika.phung[at]uni-koeln.de