• Projekttitel: Transition-inklusiv: die Perspektive der Kinder  | transition-inklusive: the children's perspective
  • (derzeitiger) Forschungsgegenstand: Rekonstruktionen kindlicher Perspektiven auf den Übergang in die inklusive Schule
  • Projektteam: Prof. Dr. J. A. Panagiotopoulou (Projektleitung), Timo Neubert (Wiss. Mitarbeiter und Doktorand), Diana Samani (WHB und Doktorandin), Ahsen Büşra Güneştepe (studentische Ethnographin im Rahmen ihrer Abschlussarbeit) & Shalina Malik-Bozkurt (studentische Ethnographin im Rahmen ihrer Abschlussarbeit)
  • Erhebungsmethode: digitale und teilnehmende ethnographische Beobachtungen

 

Projektbeschreibung:

Welche institutionellen Logiken lassen sich beim Übergang in die inklusive Schule erkennen und wie werden hierbei insbesondere „(Un-)Passungsverhältnisse zwischen familialen und schulischen Kontexten“ (Panagiotopoulou & Winter 2019, S. 62) von den Kindern selbst gedeutet und bewältigt? Um dieser übergreifenden Fragestellung im Rahmen des ethnographisch angelegten Lehr- und Forschungsprojektes "Transition-inklusiv" nachzugehen, begleiteten Lehramts- und Promotionsstudierende der UzK die alltäglichen Übergänge von Schuleinsteiger*innen in eine inklusive Schule. Dies erfolgte zunächst – aufgrund der Covid-19-Pandemie – durch digital realisierte ethnographische Beobachtungen anhand von wöchentlichen, per Zoom stattfindenden Treffen der Ethnograph*innen mit den Kindern, die sich in ihrer jeweiligen familialen Umgebung befanden.

In den kommenden Semestern sollen einerseits (digitale) Familienbesuche mit Vorschulkindern und andererseits teilnehmende Beobachtungen in der Eingangsphase einer inklusiven Grundschule durchgeführt werden. Im Zuge der pädagogischen Professionalisierung der beteiligten Ethnograph*innen sind beide Zugänge darauf ausgerichtet, einerseits die beteiligten Kinder als Ko-Forschende zu adressieren und in den Forschungsprozess einzubeziehen (vgl. Krinninger 2018) sowie andererseits über die sich daraus ergebenden und bereits existierenden, u.a. intergenerationalen Machtverhältnisse zu reflektieren. Auch diesbezüglich werden ausgewählte Beobachtungsprotokolle in verschiedenen Lehrveranstaltungen und Forschungswerkstätten gemeinsam mit den beteiligten sowie mit weiteren Lehramts- und Promotionsstudierenden kritisch analysiert und sollen darüber hinaus als Grundlage studentischer Abschlussarbeiten dienen (siehe z.B. Güneştepe 2022).

Die ethnographischen Daten sollen nach der Grounded-Theory-Methodologie (nach Charmaz 2014) entlang folgender Teilfragen analysiert werden:

  • Wie nehmen Kinder den Übergang in die inklusive Schule wahr? Inwiefern erleben sie sich dabei als Akteur*innen?

  • Welche Herausforderungen werden von den Kindern selbst thematisiert? Welche Bewältigungsstrategien werden von ihnen berichtet und welche Bedingungen/beteiligten Personen etc. sehen sie als förderlich für den/ ihren Übergang an?

  • Welche Handlungsräume werden ihnen in den familialen und schulischen Kontexten von den jeweiligen Akteur*innen dieser Bildungsinstitutionen eingeräumt und/oder wie werden diese gemeinsam verhandelt?

  • Wie werden beteiligte Lehramts-und Promotionsstudierende von den Kindern während des „Forschungsprozesses“ adressiert und welche Aufgabe – aus der Perspektive der Kinder – erfüllen sie beim individuellen Übergang?

  • Wie wird mit den intergenerationellen Machtverhältnissen forschungsmethodologisch im Feld umgegangen und wie werden diese (auch im Anschluss) reflektiert? Oder anders gefragt: Welchen Einfluss nehmen die Kinder auf die Gestaltung des Forschungsprozesses?

 

Literatur

Charmaz, K. (2014). Constructing grounded theory (2. Aufl.). London: SAGE.

Güneştepe, A. G. (2022). Partizipative Forschung mit Kindern beim Übergang in eine inklusive Grundschule. Unveröffentlichte Bachelorarbeit. Universität zu Köln.

Krinninger, D. (2018). Ko_Autor_innen. Zur kooperativen Erzeugung von ‚Daten‘. Fallarchiv Kindheitspädagogische Forschung, 1 (1), S. 3–18.

Panagiotopoulou, J. A. & Winter, J. (2019). Ungleichheiten im Bildungssystem: Übergänge als Bildungsbarrieren? In: M. Dziak-Mahler, A. Krämer, A., R. Lehberger, R. & T. Matthiesen (Hg.), Weichen stellen - Chancen eröffnen. Studierende begleiten Viertklässler im Übergang zur weiterführenden Schule. Münster: Waxmann, S. 55–72.