• Projekttitel: Bildungs- und Sprachbiographien in (trans-)nationalen Bildungsräumen – Vergleichende Studien an Deutschen Auslandsschulen (BioDAS) | Educational and Language Biographies in (Trans-)national Spaces – Comparative Studies at German Schools Abroad
  • (derzeitiger) Forschungsgegenstand: Bildungs- und Sprachbiographien ehemaliger Schüler*innen Deutscher Auslandsschulen in Südeuropa, Latein- und Nordamerika
  • Projektteam: Prof. Dr. J. A. Panagiotopoulou (Projektleitung), Timo Neubert (Wiss. Mitarbeiter und Doktorand) & Eileen Geißler (studentische Forscherin im Rahmen ihrer Abschlussarbeit)
  • Sample: Ehemalige Schüler*innen Deutscher Auslandsschulen
  • Erhebungsmethode: Leitfadeninterviews (derzeit via Zoom)

 

Projektbeschreibung:

Von Deutschen Auslandsschulen (DAS) wird im jeweiligen Standort erwartet, ‚nichtdeutsch(sprachig)e‘ Kinder und Jugendliche mittels ‚(inter-)kultureller Begegnung‘ auf eine transnationale Bildungsbiographie bzw. eine (Bildungs-)Migration nach Deutschland vorzubereiten (KMK 2017). Dementsprechend ist auch die Sprachpolitik der DAS auf den Erwerb eines transnationalen Sprachkapitals ausgerichtet. Bei dieser exklusiven Mehrsprachigkeit spielen die Familiensprachen der ‚einheimischen‘ Schüler*innen, obwohl sie in der Regel auch Umgebungs- und Amtssprachen sind, eine eher untergeordnete Rolle, wie Interviews mit pädagogisch Tätigen an verschiedenen DAS erkennen lassen (Panagiotopoulou et al. 2020; Neubert & Panagiotopoulou 2024). Anknüpfend an diese Problematik zielt das Projekt BioDAS darauf ab, sprach- und bildungsbiographische Erfahrungen ehemaliger ‚nichtdeutsch(sprachig)er‘ Schüler*innen an verschiedenen DAS – exemplarisch in Südeuropa sowie in Latein- und Nordamerika – zu rekonstruieren. Folgenden Fragen wird zunächst anhand von via Zoom durchgeführten biographischen Leitfadeninterviews nachgegangen:

  • Welche (Differenz-)Erfahrungen im Hinblick auf (Nicht-)Zugehörigkeit haben ehemalige ‚nichtdeutsch(sprachig)e‘ Schüler*innen beim Übergang in die DAS sowie im Verlauf ihrer Sprach- und Bildungsbiographien gesammelt?
  • Wie positionieren sie sich im Zuge der Rekonstruktion ihrer Sprach- und Bildungsbiographien, insbesondere zur institutionellen Sprachpolitik gegenüber verschiedener (Familien-)Sprachen sowie zu (inter-)kulturellen und (trans-)nationalen ‚Begegnungen‘ im Kontext der DAS?

 

Literatur

KMK [Kultusministerkonferenz] (2017). Einsatz deutscher Lehrkräfte im Auslandsschulwesen als ein Instrument der Personal- und Schulentwicklung der Länder (Beschluss der KMK vom 13.10.2017).https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2017/2017-10-12-EinsatzLK-ASW.pdf [abgerufen am 14.08.2020].

Neubert, T./Panagiotopoulou, J. A. (2024). „Wir kommen aus einer ganz anderen Kultur“: zur Herstellung ‚national-kultureller‘ Differenzen beim Übergang ‚nichtdeutsch(sprachig)er‘ Kinder in Deutsche Auslandsschulen. In: A. Rakhkochkine & M. Flötotto (Hg.): Dokumentation der Tagung „Internationalisierung der Lehrerbildung und internationale Lehrermigration“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vom 03.-04. Dezember 2020 (im Erscheinen).

Panagiotopoulou, J. A., Rosen, L., Strzykala, J., Fißmer, J. & Neubert, T. (2020). German Schools Abroad: Teachers’ views on translanguaging and emerging research perspectives on children’s language biographies and educational professionalization. In: J. A. Panagiotopoulou, L. Rosen & J. Strzykala (Hg.), Inclusion, Education, and Translanguaging: How to Promote Social Justice in (Teacher) Education? Wiesbaden: Springer VS, S. 185-202.

 

Abschlussarbeiten im Projekt

Geißler, E. (2023): „Weißt du, dass wir Deutsch richtig eingeprügelt bekommen haben?“ ‚Begegnung‘ und natio-ethno-kulturell-linguale (Nicht-)Zugehörigkeitskonstuktion aus der Perspektive ehemaliger Schüler*innen Deutscher Auslandsschulen. Unveröffentlichte Masterarbeit. Universität zu Köln.

 

Projektbezogene Vorträge

Panagiotopoulou, J. A. & Neubert, T: Ein „befremdeter“ Blick auf den Umgang mit migrationsgesellschaftlicher Mehrsprachigkeit. Vergleichende Feldforschung an Deutschen Auslandsschulen als Beitrag zur Internationalisierung der Lehrer*innenbildung. Vortag am 04.12.2020 auf der Tagung „Internationalisierung der Lehrerbildung und internationale Lehrermigration“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Panagiotopoulou, J. A. & Neubert, T: Deutsche Auslandsschulen – Orte der Transformation oder der Tradierung? Vortag am 16.09.2021 auf der Tagung „Zwischen Transformation und Tradierung – Qualitative Forschung zum Wandel pädagogischer Institutionen“ der DGfE an der Universität Bielefeld.

Neubert, T.: Bildungs- und sprachbiographische Erfahrungen von Absolvent*innen Deutscher Auslandsschulen in Südeuropa sowie Nord- und Lateinamerika – eine vergleichende Studie. Vortrag am 01.12.2023 auf der Winter School „Der Vergleich als Methode in einer zunehmend fluiden Welt“ der DGfE-Kommission Vergleichende und Internationale Erziehungswissenschaft (VIE) am Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) in Frankfurt am Main.

Neubert, T: Transformationsprozesse verschiedener Deutscher Auslandsschulen aus der Perspektive in Deutschland lebender Schulabsolvent*innen. Vortrag als Chair der Arbeitsgruppe „Krisen und Transformationen Deutscher Auslandsschulen“ auf dem 29. DGfE-Kongress an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (März 2024).