Der Fundamentalismusverdacht

Plädoyer für eine Neuorientierung der Forschung im Umgang mit allochthonen Jugendlichen

Band 4

Verlag

Leske+Budrich, 1999, 361 S., 49,99 Euro, ISBN 3-8100-2500-5

HerausgeberInnen

Prof. Dr. Wolf-D. Bukow
Universitätsprofessor für Kultur- und Erziehungssoziologie am Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln bis 2011. Seit 2011 Seniorprofessor am FoKoS, Universität Siegen mit den Schwerpunkten Mobilität und Diversität.

Dr. habil. Markus Ottersbach
Professor für Soziologie an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Köln.

Beschreibung

 

Allochthone Jugendliche werden in zunehmendem Maße zu Objekten gesellschaftlicher Ausgrenzung. Selbst die Wissenschaft trägt häufig zu dieser Ausgrenzung bei, wenn sie vor einer fortschreitenden Radikalisierung und Islamisierung zumal bei allochthonen Jugendlichen warnt. In den Beiträgen dieses Bandes wird für eine Abkehr von einer solchen Forschungsperspektive und für eine bewusste Neuorientierung der Forschung im Blick auf allochthone Jugendliche plädiert. Dabei werden aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen wie z.B. der Politologie, der Pädagogik, der Soziologie, der Theologie, der Psychologie und der Kriminologie sowohl lokale, nationale als auch globale Perspektiven entwickelt.

Der Fundamentalismusverdacht (W.-D. Bukow/M. Ottersbach) – Die multikulturelle Gesellschaft am Ende oder am Anfang? (B. Rommelspacher) – Fundamentalismus und Gewalt als Grundmuster der Weltpolitik? (Ch. Butterwegge) – Die Konstruktion von Minderheiten als gesellschaftliches Bedrohungspotential (L. Hoffmann) – Zur Bedeutung islamischer Institutionen in einer entsäulten Gesellschaft (J. Rath/Th. Sunier/A. Meyer) – Ansichten über Islam, Bürgerschaft und Bürgerrechte unter türkischen Jugendlichen in den Niederlanden (Th. Sunier) – Beschwörungsrhetorik: Zur Konstruktion des islamischen Fundamentalismus in der Wissenschaft (W. Schiffauer) – "Verlockender Fundamentalismus" - ein problematischer Beitrag zum Diskurs über "ausländische Jugendliche" (G. Auernheimer) – Zur Konstruktion des Feindbildes "Islam" in der Bielefelder Studie "Verlockender Fundamentalismus" (S. Lang) – Der fundamentale Irrtum im „ethnischen Diskurs" (M. Heinz) – Ethnizität und Migrationsgewinner (A. Pott) – Geschichte der Minderheiten aus religionspädagogischer Sicht (W. D. Aries) – Zur Bedeutung des Themas Islam im Kontext Interkultureller Pädagogik (H.- J. Roth) – Gedanken zu einer Methodologie des (re-)konstruktiven Umgangs mit dem Anderen der Anderen (P. Mecheril) – Wege aus einer kulturalistisch reduzierten Minderheitenforschung am Beispiel der allochthonen Jugendlichen (W.- D. Bukow) – Städtischer Multikulturalismus: Eine neue Lesart (C. Nikodem/E. Schulze/E. Yildiz) – Plädoyer für einen anderen Umgang mit ethnischen Minderheiten in postnationalen Zivilgesellschaften (M. Ottersbach)