Aktuelles

Politikwissenschaft, Bildungspolitik und politische Bildung

 

Nachrichten aus dem Bereich Erziehungs- und Sozialwissenschaften - Politikwissenschaft, Bildungspolitik und politische Bildung :

Wir möchten Sie auf das Kolloquium der 'Forschungsstelle für interkulturelle Studien' aufmerksam machen.
Weitere Infos finden sich auf unserem Blog.
Im November erscheint das neue Handbuch kritische politische Bildung im Wochenschauverlag, welches den aktuellen Stand kritischer politischer Bildung darstellt und Beiträge zu Begründungen, Schlüsselproblemen, Akteur*innen, Strukturen und Förderlogiken der formalen und non-formalen politischen Bildung sowie kritischen Sozialen Arbeit versammelt.
Ein neues Verbundvorhaben der TH Köln und der Universität zu Köln beschäftigt sich mit Auswirkungen von Verschwörungsideologien auf den sozialen Nahraum und mit daraus entstehenden Herausforderungen für die Bildungs- und Beratungsarbeit.

Verschwörungsideologien als integraler Bestandteil von rechtsextremen bzw. völkisch-autoritären Weltbildern und solchen, die daran anschlussfähig sind, tragen zu Radikalisierungsprozessen in wachsenden Teilen der Bevölkerung bei. Dadurch ist der gesellschaftliche Zusammenhalt bis auf die gesellschaftliche Mikroebene des sozialen Nahraums betroffen und gefährdet. Aktuelle Studien belegen die weite Verbreitung von Verschwörungsideologien und die zentrale Bedeutung innerhalb völkisch-autoritärer Ideologien. Eine systematische Erforschung der konkreten Auswirkungen von Verschwörungsideologien auf zwischenmenschliche Beziehungen im sozialen Nahraum (u.a. Familie, Freundeskreis) steht allerdings noch aus. Aus den Auswirkungen von Verschwörungsmythen auf Betroffene, die Verschwörungsgläubige in ihren Familien und/oder Freundeskreisen haben, resultieren spezifische Anforderungen für Beratungsstellen und nonformale politische Bildungsangebote. An diesem Punkt setzt das Verbundprojekt „RaisoN“ an.

Zu den zentralen Zielen des Projekts gehören die Erforschung der Auswirkungen von völkisch-autoritär orientierten Verschwörungsideologien auf Familien und Freundschaften, die Identifikation von Bildungs- und Beratungsbedarfen und die Entwicklung von Materialien für die Bildungs- und Beratungspraxis.

Die zentralen Forschungsfragen lauten dabei:
- Welche Auswirkungen können völkisch-autoritäre Verschwörungsideologien auf den sozialen Nahraum haben – insbesondere auf Familien und Freundschaften?
- Welche konzeptionellen Herausforderungen ergeben sich daraus für die Beratungsarbeit und politische Bildungsarbeit mit Betroffenen (Eltern, Kindern, Freund*innen, Bekannten) –, aber auch für Multiplikator:innen (z.B. Fachkräfte in Beratungsstellen, in Bildungsinstitutionen etc.)?

Leitung: Prof.‘in Dr.‘in Schahrzad Farrokhzad, Prof.‘in Dr.‘in Birgit Jagusch (beide TH Köln), Prof.‘in Dr.‘in Gudrun Hentges (Universität zu Köln)

Mitarbeitende: Anne Broden, Anno Kluß (beide TH Köln), Dr. Ismail Küpeli, Dr.‘in Lisa Tölle (beide Universität zu Köln)

Fördermittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (im Rahmen der Förderlinie „Aktuelle und historische Dynamiken von Rechtsextremismus und Rassismus“)
Im Rahmen des Seminars Internationale Klimapolitik fand am 24.10.2022 eine Exkursion nach Garzweiler statt.

Garzweiler ist ein Großtagebau im Rheinischen Braunkohlerevier. Wie an kaum einem anderen Ort werden dort Fragen rund um Energie- und Klimapolitik konkret und greifbar. Und dort verdichten sich zahlreiche politische und gesellschaftliche Konflikte: Konflikte um die lokalen Auswirkungen des Tagebaus auf Anwohner*innen durch Umsiedlung und Zerstörung von Dörfern, ökologische Folgen etwa durch Grundwasserabsenkung und Gesundheitsfolgen etwa durch Feinstaub auf der einen und Arbeitsplätze auf der anderen Seite. Fragen um demokratische Beteiligung, soziale Bewegungen, zivilen Ungehorsam und die Legitimität verschiedener Aktionsformen. Und nicht zuletzt Konflikte um die Nutzung von fossilen Energien im Spannungsfeld von Energieversorgung und der sich immer weiter zuspitzenden Klimakrise.

Im Rahmen der Exkursion besichtigten wir den Tagebau, trafen einen lokalen Anwohner in Keyenberg, der sich mit einer Bürger*inneninitiative gegen die geplante Umsiedlung seiner Dorfes engagiert und besichtigten den Ort Lützerath, einen Kristallisationsort der Klimagerechtigkeitsbewegung. Treffen mit dem Energiekonzern RWE und der Gewerkschaft der IGBCE sind leider nicht zustande gekommen. Ggf. lässt sich im Rahmen des Seminars zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Tagebauführung mit RWE realisieren.

Eine ausführlichere Dokumentation und Erfahrungsberichte folgen zeitnah.
Dozierende des Lehrstuhls laden regelmäßig externe Referent*innen ein. Diese können gerne von Ihnen besucht werden.

  • 21.11. 12 Uhr in Seminarraum S135 (Humf): Sophie Brandhoerst von der Handwerkskammer und Auszubildene über handwerkliche Ausbildungen und Fachkräftemangel
  • 28.11. 12 Uhr in Seminarraum S135 (Humf): Kirsten Kioschis über digitalen Strukturwandel in der metallverarbeitenden Industrie
  • 6.12.22 14 Uhr in Hörsaal H121 (Humf): Daniel Kraft über institutionelle Politische Bildung der Bundeszentrale für politische Bildung
  • 23.1.23 14 Uhr in Hörsaal H121 (Humf): Klaus Peter Hufer über Politische Erwachsenenbildung, Politische Bildung gegen Rechtsextremismus