KuFoLe: Kulturen Forschenden Lernens

Projektlaufzeit: seit Oktober 2021

Projektleitung: Prof. Dr. Petra Herzmann (Universität zu Köln), Dr. Anke B. Liegmann (Universität Duisburg-Essen)

Projektbeteiligte: Tobias Dohmen (bis 12/23), Georg Draube, Magdalena Schmitz (bis 03/22) (alle Universität zu Köln)

Das Forschungsprojekt „Kulturen Forschenden Lernens“ (KuFoLe) untersucht die im Master of Education des Lehramtsstudiums verorteten Vorbereitungsseminare auf das Praxissemester. Jenes Lehrveranstaltungsformat ist dabei in Nordrhein-Westfalen mit dem Erfordernis verbunden, „die Studierenden zur Planung, Durchführung und Auswertung von erziehungswissenschaftlichen und fachdidaktischen [Studienprojekten] [zu] befähigen“ (MSW NRW, 2010, S. 7). Professionstheoretisch wird die Orientierung am hochschuldidaktischen Format des Forschenden Lernens u.a. dadurch begründet, dass Studierende  einen wissenschaftlich-reflexiven Habitus bzw. eine forschende Grundhaltung bereits im Studium anbahnen (sollen) (vgl. z.B. Helsper, 2001). Insofern diese Studienprojekte bildungspolitisch als „systematische, theorie- und methodengeleitete Erkundungen und Reflexionen“ (ebd., S. 3) als forschungsbezogene Aufgabe(n) entworfen werden, interessieren wir uns für die Frage, wie Anforderungen an Studienprojekte von Seiten der Dozierenden den (angehenden) Praxissemesterstudierenden eröffnet und im weiteren Verlauf des Seminars verhandelt und bearbeitet werden.

Unser (bisheriges) Sample besteht aus Audiographien von insgesamt 22 Anfangs- sowie elf Erarbeitungssitzungen unterschiedlicher fachdidaktischer und bildungswissenschaftlicher Vorbereitungsseminare im Sommersemester 2021 sowie im Wintersemesters 2021/2022 an zwei Universitätsstandorten in Nordrhein-Westfalen. In den Anfangssitzungen untersuchen wir aktuell die von uns als Ankündigungsreden bezeichneten Sequenzen, innerhalb derer sich die Initiierung der Aufgabe des Studienprojekts vollzieht. Entlang der methodisch-methodologischen Grundlagen der dokumentarischen Gesprächsanalyse institutionell gerahmter Interaktion (Asbrand & Martens, 2018; Przyborski, 2004) rekonstruieren wir dabei, welchen dozierendenseitigen Orientierungen die Initiierungen folgen. Ziel von KuFoLe ist es, neben der praxeologisch-wissenssoziologischen Rekonstruktion von Seminarinteraktionen, die Vorbereitungsseminare als ein spezifisches Veranstaltungsformat gegenstandstheoretisch näher zu bestimmen.  

Tagungsbeiträge & Publikationen

Draube, G.; Dohmen, T.; Liegmann, A. B. & Herzmann, P. (angenommen). Die Bezugnahme auf Forschung im Lehramtsstudium: Wissenschaftsdidaktische Herausforderung für einen (besonderen) Fall universitärer Lehre In G. Reinmann & R. Rhein (Hrsg.), Wissenschaftsdidaktik Band IV. Kontexte und Nachbarschaften. Bielefeld: transcript.

Dohmen, T.; Draube, G.; Herzmann, P. & Liegmann, A. (2023, Juni). Thematisierungen Forschenden Lernens in Vorbereitungsseminaren zum Praxissemester. Symposium: Sprechen über (schulische) Praxis. 5. IGSP-Kongress „Lernen in zwei Praxen“, Fachhochschule Nordwestschweiz Muttenz (Pädagogische Hochschule).

Herzmann, P.; Liegmann, A. B.; Dohmen, T.; Draube, G. & Schmitz, M. (2022, März). Initiierungen Forschenden Lernens. Dokumentarische Rekonstruktionen universitärer Vorbereitungsseminare auf das Praxissemester (Arbeitsgruppe). 28. Kongress der DGfE, „Ent-grenz-ungen“, Universität Bremen. Online.

Draube, G. (2022, Mai). Interpretationssitzung zum empirischen Material aus KuFoLe. Arbeitstagung „Akademischer Unterricht: Die universitäre Lehre als Gegenstand der qualitativ-rekonstruktiven Unterrichtsforschung“, Zentrum für Bildungs-, Unterrichts-, Schul- und Sozialisationsforschung, Europa-Universität Flensburg.