Laufende Forschungsprojekte

Auswirkungen der Bahnliberalisierung auf Eisenbahner:innen

Das im April 2025 angelaufene Projekt „Auswirkungen der Bahnliberalisierung auf Eisenbahner:innen“ fokussiert die infolge der Liberalisierungspolitik der Europäischen Union im Schienenpersonenverkehr manifest gewordenen strukturellen, organisationalen und arbeitsweltbezogenen Veränderungen für die dort Beschäftigten. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Entwicklungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zur Untersuchung der Liberalisierungsauswirkungen werden zunächst Problembereiche mittels einer quantitativen Fragebogenerhebung in Kooperation mit der österreichischen vida Gewerkschaft identifiziert. Auf Basis dieser Ergebnisse erfolgt dann die Durchführung leitfadengestützter qualitativer Interviews mit Zugbegleiter:innen und Triebfahrzeugführer:innen aus den drei Ländern. Inhaltlicher Schwerpunkt der Interviews sind die im Zuge der Liberalisierungsprozesse im europäischen Eisenbahnsektor hervorgerufenen Veränderungen hinsichtlich der Beschäftigungsbedingungen und Ausbildungsstandards. Außerdem sollen – sofern möglich – die Strukturen im Bereich der Leih- und Zeitarbeit beleuchtet werden. Die anschließende Datenerhebung und -auswertung erfolgt sequenziell für jedes der drei zu untersuchenden Länder. Ziel des Projektes ist es, durch die Fokussierung auf die bislang vergleichsweise wenig erforschten Beschäftigungsbedingungen einen Beitrag zum kontrovers geführten Diskurs über das Für und Wider von Liberalisierungsprozessen und Wettbewerbsimplementierung im europäischen Eisenbahnsektor mit dem Ziel der Verlagerung von Verkehr von der Straße und aus der Luft auf die Schiene zu leisten. Dabei stellen die Auswirkungen für die Beschäftigten ein selten adressiertes Segment dar, befassen sich die fachlichen wie medialen Liberalisierungsdebatten doch häufig vornehmlich um betriebswirtschaftliches Für und Wider sowie die Auswirkungen für die Bahnnutzenden.

Projektleitung: Prof. Dr. Tim Engartner | Projektbearbeitung: Daniel von Orloff | Laufzeit: April 2025 - März 2028 | Finanzierung: Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien

 

Sozial-inklusive Finanzbildung. Entwicklung, Erprobung und Evaluation kompetenzrahmenbasierter fächerverbindender Lehr-Lern-Arrangements

Das Projekt „Sozial-inklusive Finanzbildung. Entwicklung, Erprobung und Evaluation kompetenzrahmenbasierter fächerverbindender Lehr-Lern-Arrangements" (kurz: SoFi) zielt auf die Entwicklung qualitätsgesicherter Lehr-Lern-Arrangements sozial-inklusiver finanzieller Bildung für die Ankerfächer ökonomischer Bildung sowie den Mathematikunterricht. Dabei geht das Vorhaben über formale Lebensphasenmodelle hinaus, indem es neben dem Lebenslagenansatz mathematische (Basis-)Kompetenzen einschließt. Die heterogenitätssensiblen Arrangements, die zuvorderst vulnerable Gruppen in der Adoleszenz adressieren, werden im Prä-Post-Design an wenigstens zwei Schulen pro Standort formativ evaluiert und entsprechend überarbeitet. Darauf aufbauend werden auf die schulische Praxis zielende Online-Fortbildungen für Lehrkräfte konzipiert und bundesweit angeboten. Vorrangiges Projektziel ist es, diesen neuen Typ finanzieller Bildungsangebote in Kooperation mit Praxispartnern zu popularisieren. 

Projektleitung: Prof. Dr. Tim Engartner | Projektbeteiligte: Jun.-Prof. Anja Bonfig, Jun.-Prof. Harald Hantke, Prof. Gilbert Greefrath,  Prof. i. R. Reinhold Hedtke | Projektbearbeitung am Standort Köln: Franziska Heimrich | Laufzeit: Februar 2025 - Januar 2028 | Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

 

Effekte der Liberalisierung im europäischen Schienenpersonenverkehr

Ohne ein technisch funktionierendes, preislich attraktives und räumlich erschöpfendes Bahnsystem lässt sich die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene als eine der zentralen Weichenstellungen für den „European Green Deal“ nicht umsetzen. Doch allen umwelt- und klimapolitischen Ambitionen zum Trotz ist die Verkehrswende mit einer klaren Priorisierung des Verkehrsträgers Schiene insbesondere im Güter- sowie im grenzüberschreitenden Schienenpersonenverkehr ausgeblieben. Im Rahmen einer Sechs-Länder-Studie (Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Österreich, Schweden und Schweiz) soll der Frage nachgegangen werden, welche Effekte die von der Europäischen Union implementierte Liberalisierung des Schienenverkehrs auf das Bahnwesen gezeitigt hat. Nicht zuletzt ausweislich der PSO-Verordnung 2016/2338 verspricht sich die Europäische Kommission von der Ausweitung kommerziell vergebener bzw. betriebener Dienste nicht nur mehr Effizienz, Kundenorientierung und Innovation, sondern auch eine Verbesserung von Qualität und Preisen zum Vorteil von Mitarbeitenden, Bahnreisenden und Unternehmen. Zugleich steht die Frage im Raum, ob der Ausschreibungswettbewerb im Schienenverkehrssektor nicht ebenfalls ein besonders Maß an staatlicher Verwaltung, Koordination und Kontrolle evoziert, wenn z. B. eine Verdichtung der Zugtaktung, eine räumliche Ausweitung der Schienenverkehrsangebote oder eine Neujustierung der Tarifstruktur erfolgen soll.

Projektbeteiligte: Prof. Dr. Tim Engartner und Daniel von Orloff  |  Laufzeit: März 2024 – Februar 2026 | Finanzierung: Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien, European Transport Workers‘ Federation (ETF), Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), SEV - Gewerkschaft des Verkehrspersonals, mobifair e.V., vida

 

ReTransfer: Re-Innovation und Transfer digitaler Fachkonzepte in der gesellschaftswissenschaftlichen Lehrkräftebildung im Kontext von digitaler Souveränität und offenen Bildungspraktiken

Ziel des Verbundprojektes ist die Entwicklung und anwendungsbezogene Beforschung von digitalen Fachkonzepten für die länderübergreifende gesellschaftswissenschaftliche Lehrkräftefortbildung, die im Kontext von offenen Bildungspraktiken in Blended-Learning-Arrangements angeboten werden. Um dies zu erreichen, werden an sechs Hochschulstandorten in fünf unterschiedlichen Bundesländern in Zusammenarbeit mit dem DIPF und den Landesinstituten aus länder- und hochschulübergreifender Perspektive fachdidaktische Standards zur Konfiguration von digitalen Fachkonzepten im Kontext anwendungsfähiger digitaler Lehrkräftefortbildungen formuliert. Der thematische Schwerpunkt des Teilprojektes der Universität zu Köln liegt dabei auf der Bereitstellung privatwirtschaftlicher Lernmaterialien.

Projektbeteiligte: Prof. Dr. Detlef Kanwischer, Prof. Dr. Andrea Szukala, Dr. Uwe Schulze, Prof. Dr. Mirka Dickel, Prof. Dr. Tim Engartner, Dr. Tamara Heck, Prof. Dr. Anke John, Prof. Dr. Christian Kuchler, Prof. Dr. Nicole Raschke, Prof. Dr. Marc Rittberger | Projektbearbeitung am Standort Köln: Tobias Heinemann | Laufzeit: Juni 2023 – Dezember 2025 | Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

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MonitorPB - Machbarkeitsstudie „Monitor politische Bildung“

Das projektierte Monitoring politischer Bildung soll in einem regelmäßigen Turnus die Landschaft der politischen Bildung in Deutschland erfassen. Die dafür zu erhebenden Indikatoren sollen auf regelmäßig stattfindenden Datenerhebungen basieren und in einer Zeitreihe ausgewertet werden. Ziel ist ein zur Verfügung gestelltes Instrument, das Trends abbildet und die Analyse periodenübergreifender Zusammenhänge ermöglicht. Als tragfähige Grundlage datenbasierter Entscheidungen politischer, administrativer und zivilgesellschaftlicher Akteure soll der Monitor relevante Aspekte der politischen Bildungslandschaft und ihre Veränderungen repräsentativ abbilden. Das Projektteam in Köln beschäftigt sich dabei insbesondere mit politischen Bildungsangeboten für Lehrkräfte in der Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Projektleitung: Prof. Dr. Tim Engartner, Prof. Dr. Hermann Josef Abs, Prof. Dr. Reinhold Hedtke, Prof. Dr. Monika Oberle | Projektbearbeitung am Standort Köln: Marie Heijens | Laufzeit: Oktober 2021 – Dezember 2025 | Finanzierung: Bundeszentrale für politische Bildung

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Abgelaufene Drittmittelprojekte