Barrierefreie Dienstleistungen – Benachteiligungen von behinderten Menschen beim Zugang zu Dienstleistungen privater Unternehmen

Förderer: Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Berlin

Durchführung: Lehrstuhl für Soziologie und Politik der Rehabilitation, Disability Studies

Leitung: Prof. Dr. Anne Waldschmidt

Mitarbeit: Dipl. Soz. Arne Müller (wiss. Mitarb.)

Laufzeit: 01.02.2011 - 31.01.2012


Auch fünf Jahre nach Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) befindet sich die deutschsprachige Diskriminierungsforschung mit Bezug auf behinderte Menschen in einem Entwicklungsstadium. Nach wie vor fehlen fundierte sozialwissenschaftliche Untersuchungen und somit valide Erkenntnisse darüber, welche Mechanismen, Strukturen und Prozesse im Fall von Behinderung zu Diskriminierung führen. Dies gilt insbesondere für die empirische Erfassung von Benachteiligungen in Geschäften des täglichen Lebens und bei Dienstleistungen.


Zielsetzung der Studie war eine empirische Untersuchung der aktuellen Praxis der Diskriminierung behinderter Menschen in Deutschland, um im Ergebnis Empfehlungen zur Verbesserung der empirischen Datenlage formulieren, möglichen Handlungsbedarf für die Rechtspraxis erkennen und Perspektiven für die Diskriminierungsforschung aufzeigen zu können. Die Expertise fokussierte auf die Benachteiligungen, die behinderten Menschen in Deutschland widerfahren, wenn sie in sogenannte Massengeschäfte eintreten wollen. Die Studie war in drei Arbeitspakete unterteilt: Zum einen wurde die bisherige Forschungslage mit dem Ergebnis einer annotierten Bibliographie systematisch erfasst. Zum anderen wurden in Deutschland gemeldete Diskriminierungsfälle behinderter Menschen zusammengetragen und mit Hilfe qualitativer und quantitativer Verfahren analysiert. Des Weiteren wurden zur Datenvalidierung Expert_inneninterviews durchgeführt.

Die Expertise kann hier abgerufen werden.