Inselraum - Eltern-Kind-Interventionsprogramm zur Förderung der Schulbereitschaft für Kinder mit psychosozialen Risikofaktoren

Die Transition von der Kita in die Grundschule ist ein bedeutender Meilenstein in der kindlichen Entwicklung. Kinder mit psychosozialen Risikofaktoren (z.B. Armut, hohes Maß an negativer familiärer Interaktion) haben ein erhöhtes Risiko für Selbstregulationsprobleme. Für diese Gruppe stellt der Übergang eine besonders vulnerable Phase dar. Die vorschulische Eltern-Kind-Intervention ,Inselraum‘ setzt als selektive Präventionsmaßnahme hier an und umfasst ein Angebot, das (1) für Schulstandorte mit hohen psychosozialen Risikofaktoren entwickelt wurde und (2) Eltern und Kinder gleichermaßen in die Intervention einbezieht. Ziel ist es in den 11 Sitzungen, Eltern Strategien zur Förderung der Schulbereitschaft im Familienalltag zu vermitteln und die Eltern anzuleiten, diese mit ihren Kindern direkt zu erproben. Vermittelt werden dazu Erziehungsstrategien, die an den psychischen Grundbedürfnissen des Kindes ausgerichtet sind und zur Entwicklung von Selbstregulationsfähigkeiten beitragen. Daneben werden konkrete Fördermöglichkeiten von Vorläuferfertigkeiten im Familienalltag vermittelt. Es wird auf eine möglichst alltagsnahe Sprache und visuelle Darstellung geachtet, um insbesondere auch Eltern zu erreichen, die Deutsch als Zweitsprache sprechen.

Inselraum wurde bisher an drei Grundschulen erprobt und stetig weiterentwickelt. Aktuell wird das Präventionsangebot an verschiedenen Standorten als regulärer Teil der schulischen Übergangsmaßnahmen angeboten. Im Rahmen des Kooperationsprojekts multimo5-7 mit dem Arbeitsbereich Erziehungshilfe und Sozial-Emotionale Entwicklungsförderung von Prof. Dr. Thomas Hennemann ist Inselraum Teil eines gestuften Förderkonzepts zur Förderung von Kindern mit emotional-sozialen Entwicklungsauffälligkeiten.

Ansprechperson:

Dr.in Stefanie Richard

Leona Mehl