Jahrestagung der Kommission Pädagogische Anthropologie (DGfE) 2025

Pädagogische Anthroplogie des Erbes und des (Ver-)Erbens

Die Kommission Pädagogische Anthropologie widmete sich in ihrer Jahrestagung 2025 den Themen des Erbes, Erbens und Vererbens. Der Begriffskomplex des Erbes verweist auf ein vielschichtiges Feld der Weitergabe und Übertragung, dessen Form, Prozess und Gestaltung wie auch darin verwickelte Akteur*innen, Gegenstandsbereiche und soziale Bedeutungen historisch-kulturell und gesellschaftlich differieren. In diesen verschiedenen Formen des Erbes, Erbens und Vererbens drücken sich Konzeptionen vom ‚Menschen‘ in dessen zeitlichem Verhältnis wie auch Bezogenheit auf Andere und Anderes aus. Fragen des Erbes sind grundlegend mit Verlust verschränkt, an Zäsuren gebunden und vielfach an Absichten gekoppelt. Er verweist grundlegend auf das Verhältnis von Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem und ist eng mit Ungleichheiten verwoben. Erben und Vererben werfen anthropologische Grundfragen wie die nach den Relationen von Kultur und Natur oder Materialität und Sozialität in besonderer Weise auf. Erben sind Nachfolgende in der Generationenfolge. Für die Pädagogik ist der Komplex des Erbes angesichts des sie konstituierenden generationalen Verhältnisses elementar und von einem Spannungsverhältnis von Ermöglichung und Be-/Verhinderung, Kontinuität und Wandel, Erhalt und Aufgabe geprägt. Dabei stellt sich aus pädagogisch-anthropologischer Sicht die Frage, welche Konzeptionen vom ‚Menschen‘ mit dem Erbe, Erben und Vererben verbunden sind und welche pädagogischen Erwartungen sowie Anforderungen daraus erwachsen. Welche Implikationen ergebens sich aus der Beschäftigung mit dem Thema Erbe für pädagogische Menschenbilder und welches Verständnis von Erbe, Erben und Vererben ergibt sich wiederum vor dem Hintergrund pädagogischer Menschenbilder? Inwieweit stellen Vererben und Erben als zwischen den Generationen aufgespannte Prozesse selbst pädagogische Modi dar und worin unterscheiden sie sich von anderen Formen der Gabe bzw. Weitergabe? Hier spielt das Moment der Reflexivität eine Rolle, insofern sich in Konstellationen des (Ver-)Erbens ein je spezifisches Verhältnis zur Welt zugleich formiert und weitergegeben werden soll.

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