Erweiterte Rollen für Pflegefachpersonen zur person-zentrierten Versorgung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen im Krankenhaus (ENROLE-Acute)

Verantwortlich

Dr. Martin Dichter mdichter[uk]uni-koeln.de

Weiter verantwortlich

Dr. Nadine Scholten nscholt0[uk]uni-koeln.de

Zeitraum

01.03.2021-29.02.2024

Förderung

Projektleitung Institut für Pflegewissenschaft (IfP) Martin Dichter, Ph.D. Prof. Dr. Sascha Köpke wissenschaftliche Mitarbeiter*innen am IfP: Verena von der Lühe Marcelina Roos Projektpartner*innen Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) Dr. Nadine Scholten Sophie Peter Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) Prof. Dr. Stephanie Stock Dusan Simic Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik (IMSB) Prof. Dr. Martin Hellmich

Beschreibung

Projekthintergrund – Warum „ENROLE-Acute“? Jede*r zweite Krankenhauspatient*in ist heute älter als 60 Jahre. Dadurch bedingt nimmt die Anzahl an kognitiv beeinträchtigten Patient*innen im Krankenhaussetting zu. Der Krankenhausaufenthalt und die damit verbundene Versorgung sowie Behandlung werden von Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen oft als negativer Stress empfunden. Sie fühlen sich ignoriert, hilflos oder bedroht. Das Krankenhauspersonal ist konzeptionell unzureichend auf die Versorgung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen vorbereitet. Häufig mangelt es an dem erforderlichen Fachwissen zur Betreuung dieser Personengruppe. Pflegefachpersonen selbst beschreiben die Versorgung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen im Krankenhaus als körperlich und geistig anstrengend sowie belastend. Eine person-zentrierte Versorgung ist ein vielversprechendes Versorgungsmodell, um den Bedürfnissen von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen während der Krankenhausversorgung gerecht zu werden. Um person-zentrierte Versorgungsansätze erfolgreich im Setting Krankenhaus umzusetzen und zu etablieren, werden jedoch sogenannte „Change Agents“ benötigt. Ziele des Projektes – Was soll mit „ENROLE-Acute“ erreicht werden? In dem Projekt „ENROLE-Acute“ werden die nachfolgenden Ziele verfolgt: 1) Partizipative Entwicklung einer komplexen Intervention auf der Grundlage erweiterter pflegerischer Rollen und interdisziplinärer Teambildung zur Umsetzung einer person-zentrierten Versorgung von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung im Krankenhaus 2) Umsetzung und Evaluation einer person-zentrierten Versorgung zur Verringerung oder Vermeidung längerer Krankenhausaufenthalte, herausforderndem Verhalten, Delirium und Schmerzen bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung sowie der Belastung von Pflegefachpersonen Methoden – Wie wird „ENROLE-Acute“ umgesetzt? In der ersten Projektphase erfolgt die partizipative Entwicklung der komplexen Intervention. Hierzu wird die Evidenz zur person-zentrierten Versorgung im Krankenhaus sowie zu erweiterten Rollen und Aufgaben von Pflegefachpersonen in der Akutversorgung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen synthetisiert. Daneben werden verschiedene Methoden der quantitativen und qualitativen Forschung angewendet, um die Perspektiven relevanter Stakeholder in die Interventionsentwicklung einzubeziehen. Auf dieser Grundlage erfolgt die spezifische Qualifikation von sechs Pflegefachpersonen mit einem akademischen Abschluss zur person-zentrierten Versorgung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sowie zur Gestaltung von Veränderungsprozessen. Im Anschluss wird die komplexe Intervention im Rahmen einer zweiarmigen cluster-randomisierten kontrollierten Studie implementiert und evaluiert. Parallel zur Evaluation der Wirksamkeit der Intervention erfolgt eine Prozess- und Kostenevaluation.

Description

Project background Every second hospitalised patient is older than 60 years. As a result, the number of cognitively impaired patients in hospital settings is increasing. Hospitalisation, the associated care and treatment are often experienced as negative stress by people with cognitive impairments (CI). They feel ignored, helpless or threatened. Hospital staff are conceptually insufficiently prepared for the care of people with CI. There is often a lack of the necessary expertise to care for this group of patients. Nurses themselves describe the care of people with CI in hospital as physically and mentally demanding and stressful. Person-centred care is a promising care model to meet the needs of people with CI during hospital care. However, in order to successfully implement and establish person-centred care approaches in the hospital setting, so-called "change agents" are needed. Aims of the project The project "ENROLE-Acute" pursues the following goals: 1) Participatory development of a complex intervention based on expanded nursing roles and interdisciplinary team building to implement person-centred care for hospitalised patients with CI. 2) Implementation and evaluation of person-centred care to reduce or prevent prolonged hospitalisation, challenging behaviour, delirium and pain in people with CI and reducing the burden on carers. Methods The first phase of the project is the participatory development of the complex intervention. For this purpose, the evidence on person-centred care in hospitals as well as on extended roles and tasks of nurses in the acute care of people with CI will be synthesised. In addition, different methods of quantitative and qualitative research are applied to include the perspectives of relevant stakeholders in the intervention development. On this basis, the specific qualification of six nursing professionals with an academic degree in person-centred care for people with CI and in the design of change processes will take place. Subsequently, the complex intervention will be implemented and evaluated within the framework of a two-arm cluster-randomised controlled study. Parallel to the evaluation of the effectiveness of the intervention, a process and cost evaluation will be conducted.