Nachruf

Professor Gisbert Tönnis 

(27. März 1939 – 2. März 2023)

 

Die Humanwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln trauert um Gisbert Tönnis, der hier von 1982 bis 2002 als Professor für Malerei engagiert und prägend in den Lehramtsstudiengängen der Kunst tätig war. Anfang März verstarb er nach schwerer Krankheit in Erftstadt.

Vom Architekturstudium an der TH Karlsruhe wechselte Gisbert Tönnis 1958 an die Hochschule der Bildenden Künste in Kassel, wo er Malerei bei Fritz Winter und Marie-Louise von Rogister studierte. Er absolvierte eine Keramiklehre bei Walter Popp und arbeitete als Bühnenbildner.

Diese fundierte multimediale Ausbildung prägte nicht nur sein eigenes Schaffen, sondern kam Generationen von Studierenden zugute, die eine breit angelegte praktische Qualifikation und künstlerische Haltung in den späteren Kunstunterricht einbringen konnten. In den Veranstaltungen setzte Gisbert Tönnis seinen hohen professionellen Anspruch stets fördernd, motivierend und dabei die klaren Worte liebend um, gerne auch einmal mit einer Prise seines ihm eigenen Humors gewürzt. 

Nach Beendigung der Lehrtätigkeit noch einmal intensiviert, arbeitete er bis in sein letztes Lebensjahr hinein an eigenen künstlerischen Projekten. Dieses umfangreiche Gesamtwerk in Malerei, Zeichnung und Rauminstallation findet seinen beeindruckenden Widerhall in zahlreichen Ausstellungen. Exemplarisch zu nennen seien der Kunstverein Kassel (1961), das Von der Heydt-Museum in Wuppertal (1972), das Leopold-Hoesch-Museum in Düren (1982), das Märkische Museum der Stadt Witten (1992) und das Kunstmuseum Wilhelm-Morgner-Haus in Soest (2013).

Wir verlieren einen leidenschaftlichen Künstler und Lehrenden. Seiner Familie gilt unsere Anteilnahme und unser aufrichtiges Beileid.