Dis_Ident - Desinformation und Identitätskonstruktion in der demokratischen Gesellschaft. Analoge wie digitale Radikalisierungsprozesse und die Zunahme des Antisemitismus unter Jugendlichen nach dem 7. Oktober 2023
Filme

Verantwortlich

Prof. Dr. Gudrun Hentges ghentges[uk]uni-koeln.de

Zeitraum

01.04.2025-31.12.2028

Förderung

Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR)

Beschreibung

Ein neues, bundesweit einzigartiges Konsortium erforscht, welche Faktoren dazu beitragen, dass Jugendliche in Deutschland anfällig für israelbezogenen Antisemitismus und islamistische Ideologien werden – und entwickelt daraus Analysen, wirksame digitale Alternative- und Counter-Narratives und praxistaugliche Präventionskonzepte für Schule, Jugend- und Medienarbeit. Die Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention (MIND prevention) koordiniert das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt geförderte Forschungsprojekt „Dis_Ident– Desinformation und Identitätskonstruktion in der demokratischen Gesellschaft. Analoge wie digitale Radikalisierungsprozesse und die Zunahme des Antisemitismus unter Jugendlichen nach dem 7. Oktober 2023“. Seit dem 7. Oktober 2023 haben sich antisemitische Narrative auf Social Media deutlich verstärkt; Schulen berichten von zunehmender Polarisierung bis in den Unterricht hinein. Dis_Ident verknüpft computergestützte Desinformations-Analyse mit pädagogischer, kommunikationswissenschaftlicher und (sozial-)psychologischer Forschung, um früh an den Hebeln Identität, Emotion und Peer-Dynamik anzusetzen. Somit reagiert Dis_Ident nicht nur auf aktuelle Eskalationen, sondern versteht diese als Ausdruck tieferliegender gesellschaftlicher Dynamiken, die das Projekt langfristig und systematisch adressiert. Forschungsfragen: Sechs Teilprojekte untersuchen gemeinsam bis Ende 2028, · welche Prädiktoren – von Identitätsdiffusion über Diskriminierung bis Mediennutzung – Jugendliche anfällig für islamistische Ideologien und israelbezogenen Antisemitismus machen, · wie Desinformation sich digital verbreitet und Identitäten formt, und · welche analogen Workshop-Elemente und Lehrkräfte-Fortbildungen tatsächlich Haltungen verändern. Das Verbundprojekt wird in enger Zusammenarbeit mehrerer Verbundpartner durchgeführt, die jeweils spezifische Expertisen und Forschungsschwerpunkte einbringen und in verschiedenen Teilprojekten arbeiten: • Teilprojekt 1: Desinformation und soziale Medien (Leitung: Prof. Dr. Diana Rieger & PD Dr. Claudia Riesmeyer) • Teilprojekt 2: Prädiktoren islamistischer Radikalisierung und israelbezogener Antisemitismus (Leitung: Prof. Dr. Svenja Taubner) • Teilprojekt 3: Bedarfsanalyse für Lehrkräfte & Jugendliche (Leitung: Prof. Dr. Gudrun Hentges) • Teilprojekt 4: Evaluation der MIND-Workshops und sozialkognitive Mechanismen (Leitung: Prof. Dr. Mark Stemmler & Prof. Dr. Friederike Funk) • Teilprojekt 5: Entwicklung von Gegenstrategien (Leitung: Prof. Dr. Gudrun Hentges) • Teilprojekt 6: Evaluation der entwickelten Präventionsmaßnahmen (Leitung: Prof. Dr. Mark Stemmler) Prof. Dr. Gudrun Hentges leitet zwei der insgesamt sechs Teilprojekte: In Teilprojekt 3 wird das Kölner Team u.a. eine Analyse von Kerncurricula und ausgewählten Schulbüchern mit Blick auf die Thematisierung von Antisemitismus vornehmen. Zudem werden Interviews und Gruppendiskussionen mit Lehrkräften, Schulpsycholog:innen, Schulsozialarbeiter:innen und jüdischen und nichtjüdischen Jugendlichen durchgeführt. Das Teilprojekt 5 zielt auf Gegenstrategien: Das Team um Prof. Dr. Gudrun Hentges wird in diesem Rahmen den Schwerpunkt auf die Lehrkräfteaus- und fortbildung legen. Lehrveranstaltungen für Studierende und Fortbildungen für Lehrkräfte werden auf Grundlage der Bedarfsanalyse konzeptualisiert, durchgeführt und evaluiert. Projektdaten und Pressematerial finden Sie unter www.mind-prevention.com