Überprüfung der Wirksamkeit einer onlinebasierten Selbsthilfeanwendung für Betroffene von Pathologischem Hautzupfen/-quetschen (Skin Picking)
Verantwortlich
Linda Mehrmann linda.mehrmann[uk]uni-koeln.de
Zeitraum
01.01.2016-01.01.1970
Beschreibung
Pathologisches Hautzupfen/-quetschen (Skin Picking) ist mit der Aufnahme in das DSM-5 eine an-erkannte psychische Erkrankung. Die bisherigen Schätzungen der Lebenszeitprävalenz für Pathologisches Hautzupfen/-quetschen schwanken zwischen 1.4% (Keuthen, Koran, Aboujaoude, Large, & Serpe, 2010) und 5.2 % (Hayes, Storch, & Berlanga, 2009). Bislang liegen nur wenige Studien zu psychotherapeutischen Behandlungsansätzen für den englischen und keine für den deutschen Sprachraum vor. In der geplanten Untersuchung soll die Wirksamkeit einer eigens erstellten onlinebasierten Selbsthilfeanwendung für Personen mit Pathologischem Hautzupfen/-quetschen erstmals auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Bisherige Studien zur Behandlung von Skin-Picking entstammen neben pharmakologischen Behandlungsansätzen dem Bereich der kognitiven Verhaltenstherapie. In einer Metaanalyse von Gelinas (2013) erwiesen sich sowohl pharmakologische als auch psychotherapeutische Behandlungs-ansätze als wirksam in der Reduktion von pathologischem Hautzupfen/-quetschen. In zwei randomisiert kontrollierten Behandlungsstudien konnte für die Kognitive Verhaltenstherapie im Allge-meinen (Schuck, Keijsers, & Rinck, 2011) sowie das Habit Reversal Training im Besonderen (Teng, Woods, & Twohig, 2006) eine Effektstärke von 1.15 bzw.1.39 ermittelt werden. Dementsprechend ist auch hier geplant eine Intervention mit verhaltenstherapeutischen Bausteinen, wie beispiels-weise Habit-Reversal-Training und Stimuluskontrolle, zu prüfen. Aufgrund des noch geringen Bekanntheitsgrads dieser Erkrankung und der daraus resultierenden mangelnden qualitativ hochwertigen psychotherapeutischen Versorgung wurde zunächst ein Selbsthilfeprogramm entwickelt. Dies ermöglicht im Sinne eines „step care“ Modells niedrigschwellig eine Vielzahl von Betroffenen anzusprechen. Bevor dieses Programm der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, soll jedoch die Wirksamkeit des Programms überprüft werden.