Die Relevanz des Themas Arbeiten mit chronischer Erkrankung und Behinderung wächst im Zuge demographischer Entwicklungen und im Lichte der Forderungen der UN-BRK nach gleichberechtigter beruflicher Teilhabe. Viele betroffene Arbeitnehmer*innen stehen im Laufe ihres Berufslebens daher vor der Frage, ob und wie sie auf der Arbeit über ihre chronische Erkrankung sprechen sollen. Mögliche positive und negative Konsequenzen einer Offenlegung stehen in Beziehung zu rechtlichen, betrieblichen und sozialen Rahmenbedingungen und sind in hohem Ausmaß von der individuellen Situation abhängig. Für betroffene Personen kann dies schnell zur Überforderung werden. Ziel des Projektes ist daher die wissenschaftlich fundierte Konstruktion und Umsetzung einer krankheitsübergreifenden webbasierten und interaktiven Reflexionshilfe, die Arbeitnehmer*innen mit einer chronischen Erkrankung dabei unterstützt, eine selbstbestimmte und informierte Entscheidung zum Umgang mit ihrer Erkrankung im Arbeitsumfeld zu treffen. Die Reflexionshilfe wird unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt und dabei fortwährend von einem Gremium aus Expert*innen in eigener Sache (chronisch erkrankte Arbeitnehmer*innen) sowie einem Beirat, der mit relevanten Akteur*innen besetzt ist (z. B. Haus-/Betriebsärzt*innen, Selbsthilfe, Interessenvertretung, Krankenkassen), begleitet.
Projektleitung: Prof. Dr. Mathilde Niehaus, Dipl. Psych. Jana Bauer
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen: M. Sc. Veronika Chakraverty, M. A. Laura Jakob
Projektpartner: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V. (BAG Selbsthilfe), Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V. (VDBW)