Bildungsteilhabe Geflüchteter in digitalisierten Bildungsarrangements (BIGEDIB)
Verantwortlich
Prof.'in Dr. Nadia Kutscher nadia.kutscher[uk]uni-koeln.de
Weiter verantwortlich
Michi Fujii michi.fujii[uk]uni-koeln.de
Zeitraum
01.02.2019-31.07.2022
Förderung
Es ist möglich, Abschlussarbeiten mit Themen in Verbindung zum Projekt zu schreiben.
Verschiedene Träger der Kinder- und Jugendhilfe in der Region beteiligen sich als Feldpartner.
Beschreibung
Mit Blick auf den vermehrten Einbezug digitaler Medien in Bildungsprozesse wird die Frage aufgeworfen, inwiefern diese einen Beitrag zu Bildungsteilhabe leisten können. In besonderem Maße betrifft dieses Verhältnis junge geflüchtete Menschen, denen sich durch digitale Medien auf einer niedrigschwelligen Ebene neue Lern- und Bildungschancen eröffnen sollen. Dass sich eine entsprechende Wirkung digitaler Medien entfaltet ist jedoch keinesfalls umstandslos vorauszusetzen, sondern bedarf einer eingehenden Betrachtung in Hinblick auf Potenziale und Herausforderungen digitalisierter Bildungsarrangements in formalen, non-formalen und informellen Bildungsbereichen. Die im Rahmen der Förderlinie „Digitalisierung im Bildungsbereich – Grundsatzfragen und Gelingensbedingungen“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Studie setzt an dieser Stelle an: Das auf drei Jahre angelegte ethnografische Verbundforschungsprojekt zielt auf die Rekonstruktion von Gelingensbedingungen für die „Bildungsteilhabe Geflüchteter im Kontext digitalisierter Bildungsarrangements“ (BIGEDIB) im Sinne der Inklusion geflüchteter junger Menschen in formalen, non-formalen und informellen Bildungskontexten ab. Mittels einer interdisziplinären Perspektive wird die Rolle von digitalen Medien im non-formalen Bildungskontext Kinder- und Jugendhilfe (Standort Köln) und im formalen Bildungskontext Schule (Standort Lüneburg) sowie deren mediale Bezüge zu informellen Bildungs- und Aneignungsprozessen betrachtet. Dabei geht es sowohl um die pädagogisch ungeplante ‚implizite‘ Mediennutzung junger Geflüchteter, wie etwa die Nutzung des persönlichen Smartphones und sozialen Medien, als auch um die pädagogisch geplante, d.h. die ‚explizite‘ Nutzung digitaler Medien (Lernen mit Medien, u.a. auch Lernsoftware) sowie die reflexive Auseinandersetzung mit der Thematik Medien (Lernen über Medien) in den jeweiligen Bildungsarrangements. An beiden Standorten werden ausgehend von den Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe bzw. der Schule drei ethnographische Feldphasen sowie Artefaktanalysen (Lueger/Froschauer 2018) der im Feld genutzten digitalen Medien durchgeführt. Hierbei werden an jedem Standort zehn Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren im Feld begleitet und ihre Bildungserfahrungen im Kontext digitaler Medien rekonstruiert (u.a. über ethnografische Gespräche mit Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften, z. B. Fachkräfte und Leitungen in Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, Lehrkräfte und Schulleitungen). Die Datenerhebung und Auswertung erfolgt mittels der Grounded Theory (Strauss/Corbin 1996).