Gender und Altern in NRW - Begleitung des Aufbaus der Altenberichterstattung und Beteiligung an dem Entwurf des ersten Altenberichts „Alt werden in Nordrhein-Westfalen“ unter der Genderperspektive
Verantwortlich
Prof. Dr. Susanne Völker susanne.voelker[uk]uni-koeln.de
Zeitraum
01.11.2013-30.11.2014
Beschreibung
Die Lebensbedingungen von älteren und hochaltrigen Menschen sind heterogen und verweisen auf unterschiedliche Potenziale und Problemlagen. Dabei bringen Alter(n)sprozesse einerseits spezifische Herausforderungen mit sich, andererseits ist die Phase des Alter(n)s nicht vom gesamten Lebensverlauf, von der Wirksamkeit sozialer Ungleichheitsdimensionen und von gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen anzukoppeln. Hierbei spielt "Geschlecht" als Dimension der Vergesellschaftung und der Selbstverhältnisse eine wesentliche Rolle. Dabei sind die Einzelnen - als `Männer` und `Frauen`oder als Menschen, die sich dieser Klassifikation entziehen - nicht nur biographischen, sozio-kulturellen Anforderungen und unterschiedlichen Sozialpolitiken ausgesetzt, sie gestalten ihre Leben selbst, nehmen Gelegenheitsstrukturen wahr, verwerfen diese oder arbeiten sie um und bringen damit `Alter(n)`als Lebensphase mit hervor. Für die Konzeptionierung und Begleitung einer Altenberichterstattung in NRW bedarf es daher sowohl eines gesellschaftsanalytischen, multidimensionalen Zugriffs, der Verhältnisse der Privilegierung und/oder Benachteiligung im Lebensverlauf und in der Verschränkung mit weiteren Ungleichheitsdimensionen erfasst, als auch der systematischen Berücksichtigung des Handelns der Akteur_innen, die `eigen-sinnig`und ganz praktisch ihren Alltag leben und bewältigen. In dieser Forschungskonzeption wird daher ein theoretischer und methodologischer Zugang gewählt, der drei Perspektiven bearbeitet und verknüpft: eine gesellschaftsanalytisch eingebettete Genderperspektive, die Tranformationsprozesse in gesellschaftlichen Teilbereichen (Erwerbsarbeit, Lebensformen und `Familie`, Sozialstaat) hinsichtlich der Implikationen für Alt-sein/Alt-werden aus Perspektive der Geschlechterforschung untersucht, ein zeitlich / generationell situiertes Lebenslagenkonzept, das die komplexe Lebenssituation älterer und hochaltriger Männer und Frauen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilfeldern, nach regionalen (urban / ländlich) und infrastrukturellen Aspekten unterschieden analysiert und eine auf Ressourcen der praktischen Lebensführungen zielende Milieuforschung, die nach den spezifischen lebenspraktischen und sozialen Orientierungsgender Einzelnen und ihren Handlungsstrategien bei der Bewältigung des Alltäglichen fragt.