Forschung

 

Forschungsschwerpunkte 

Ein Schwerpunkt unserer Forschung liegt auf Networkingverhalten in Organisationen, d.h. Aufbau, Pflege und Nutzung von sozialen Beziehungen im beruflichen Umfeld. Im Fokus stehen dabei zum einen Konsequenzen von Networking für Individuen und Organisationen. Im Sinne einer ausgewogenen Perspektive untersuchen wir sowohl positive Konsequenzen wie z.B. Karriereerfolg als auch negative Konsequenzen, wie sie etwa in Konflikten mit außerberuflichen Rollen („Work-Life Balance“) entstehen können. Zum anderen untersuchen wir Determinanten von Networking im Sinne fördernder bzw. erschwerender Aspekte, wie sie etwa Persönlichkeitseigenschaften darstellen. Als Basis verwenden wir karriere-, gender- und machttheoretische Perspektiven.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Investitionsentscheidungen, insbesondere der Bindung an Ziele, die durch Entscheidungen avisiert werden, dem Commitment. Einerseits fördert Commitment zielorientiertes Verhalten und die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung, andererseits kann Commitment jedoch auch zum Festhalten und zu Folgeinvestitionen führen, obwohl negatives Feedback einen Abbruch des Projekts nahelegt. Der Fokus unserer Forschung liegt neben psychologischen und situativen Determinanten insbesondere auf zugrundeliegenden kognitiven Prozessen, welche zum Beispiel die Entwicklung von Interventionsmaßnahmen und eine Beurteilung der Rationalität des Verhaltens erlauben. Darüber hinaus spielt die sich über wiederholte Entscheidungen entwickelnde Dynamik der Prozesse für uns eine zentrale Rolle.

 

Aktuelles Projekt

Ziel ist es, verschiedene Strategien beim Online-Networking sowie mögliche Einflussfaktoren wie Geschlecht, digitale Kompetenzen und Selbstwirksamkeit zu identifizieren. Darüber hinaus werden Empfehlungen formuliert, wie Online-Networking erfolgreich genutzt werden kann. So sollen Individuen in der aktiven Gestaltung ihrer Karriere in einer digitalisierten Arbeitswelt evidenzbasiert unterstützt werden.

Digi_Net I (2023-2025)

Vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Arbeitsmarktes, der durch Digitalisierung, Flexibilisierung und eine verstärkte Eigenverantwortung geprägt ist, wird Networking als zentrale Kompetenz für beruflichen Erfolg betrachtet. Im Forschungsprojekt Digi_Net, „Erfolgsfaktoren von digitalem Networking zur Berufs- und Karrieregestaltung“ untersuchen wir, wie Online-Networking über Plattformen wie LinkedIn oder Xing erfolgreich (PNS, Professional Networking Sites) gestaltet werden kann. Ziel ist es, unterschiedliche Strategien zu identifizieren und Einflussfaktoren wie Geschlecht, digitale Kompetenzen und Selbstwirksamkeit zu analysieren. Das Projekt beleuchtet sowohl die Chancen als auch mögliche Hürden beim digitalen Netzwerken – insbesondere im Vergleich zu klassischem persönlichem Netzwerken. Die Forschungsergebnisse sollen nicht nur die wissenschaftliche Diskussion bereichern, sondern auch praktisch verwertbare Empfehlungen liefern, etwa für Bildungsinstitutionen oder Karriereberatungen. Das Projekt wird von der RheinEnergie Stiftung Jugend, Beruf, Wissenschaft gefördert und durch Publikationen, Workshops sowie einen begleitenden Podcast in die Öffentlichkeit getragen.

Mitarbeitende:
UzK: Prof. Dr. Hans-Georg Wolff, Louisa-Stein, Elian Hemes, Jaqueline Marzen, Cathrin Schewe
TH Köln: Prof. Dr. Ivonne Preusser, Lina-Sophia Falkenberg

Digi_Net II (2025 – 2026)

Digi_Net II, „Berufeinstieg nach dem Studium: Die Rolle digitaler Netzwerke und die Teilhabe am Arbeitsmarkt“ widmet sich der Frage, wie berufliche soziale Netzwerke (PNS) den Übergang vom Studium in den Beruf beeinflussen – insbesondere für relativ vulnerable Studierendengruppen. Das Projekt ist eng an die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen angebunden, insbesondere an Ziel 8 („menschenwürdige Arbeit und wirtschaftliches Wachstum“) und Ziel 10 („weniger Ungleichheiten“), und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung inklusiver und gerechter digitaler Arbeitsmärkte. Zu relativ vulnerablen Gruppen zählen etwa Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund, aus nicht-akademischen Familien oder mit geringem sozioökonomischen Status sowie Personen, die potenziell aufgrund von Religion, Krankheit oder sexueller Orientierung Diskriminierung oder Benachteiligung erleben können. Neben solchen demografischen Merkmalen werden auch psychologische Aspekte wie erlebte Stigmatisierung oder mangelnde Ressourcen berücksichtigt. Im Zentrum steht die Frage, ob PNS bestehende Ungleichheiten am Arbeitsmarkt verstärken – etwa durch stereotype Beurteilungen auf Basis von Profilbildern – oder ob sie zur Chancengleichheit beitragen können. Durch eine intersektionale Perspektive werden auch Mehrfachzugehörigkeiten zu benachteiligten Gruppen systematisch analysiert. Grundlage ist eine quantitative längsschnittliche Studie die Hochschulabsolvent*innen über mehrere Monate vom Studium in den Arbeitsmarkt begleitet und wiederholt befragt. Auch hier werden, gefördert von der RheinEnergie Stiftung Jugend, Beruf, Wissenschaft, Über einen Beirat, Podcasts und Workshops die Ergebnisse in die Öffentlichkeit getragen.

Mitarbeitende:
UzK: Prof. Dr. Hans-Georg Wolff, Elian Hemes, Rosalie Weitzel
TH Köln: Prof. Dr. Ivonne Preusser, Nils Rottgardt

 

Weitere Projekte

  • Corporate Social Responsibility und die Attraktivität von Arbeitgebermarken am Beispiel von Genossenschaftsbanken
  • Die Opferpersönlichkeit als Determinante von Mobbing in Organisationen