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Didaktik und Digitalisierung im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung
Univ.-Prof.in Dr. Sophia Falkenstörfer
Den Körper verstehen. Den Menschen stärken. Bildung ermöglichen. Teilhabe sichern.
Der Lehrstuhl für Didaktik und Digitalisierung im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung widmet sich aus bildungswissenschaftlicher, sonderpädagogischer und gesellschaftskritischer Perspektive der Gestaltung inklusiver, gerechter und professionell verantworteter Bildungsprozesse. Im Zentrum stehen Menschen mit körperlichen und komplexen Behinderungen sowie mit chronisch-somatischen Erkrankungen.
Ausgangspunkt ist ein Verständnis von Bildung als Beziehungsgeschehen, das in gesellschaftliche Machtverhältnisse, kulturelle Normen und strukturelle Barrieren eingebettet ist – aber zugleich pädagogisch gestaltbar bleibt. Der Körper wird dabei nicht nur aus medizinischer, sondern auch aus sozialer und leiblicher Perspektive betrachtet und als symbolisch gerahmter Träger von Bildungsprozessen verstanden. Die Reflexion körperbezogener Bildungswirklichkeiten bildet einen durchgehenden Bezugspunkt in Forschung und Lehre.
Ein zentraler leitender Begriff ist die Pädagogik der Ermöglichung. Sie beschreibt eine professionelle, auf Beziehung und Wahrnehmung ausgerichtete Praxis, die sich nicht auf Diagnostik und Steuerung reduziert, sondern die subjektiven Ausdrucksformen, Körperlichkeiten und Sinnzuschreibungen von Menschen mit Beeinträchtigungen ernst nimmt. Im Sinne einer anerkennungsbasierten Haltung zielt sie darauf, Barrieren abzubauen und Zugänge zu eröffnen – insbesondere dort, wo Teilhabe strukturell eingeschränkt oder Bildung systematisch ausgeschlossen wurde. Bildung wird dabei als Möglichkeit verstanden – nicht als Anpassungsforderung.
Die inhaltlichen Schwerpunkte des Lehrstuhls liegen in der Entwicklung und Erforschung didaktischer Konzepte im Kontext körperlicher und komplexer Behinderung, in der ethisch fundierten Auseinandersetzung mit Fürsorge- und Verantwortungskonzepten sowie in der Gestaltung und Analyse digitaler Zugänge zu Bildung und Teilhabe. Weitere Forschungsschwerpunkte liegen in der Analyse von Demokratiebildungsprozessen, struktureller Bildungsungleichheit, intersektionalen Benachteiligungen sowie pädagogischen Herausforderungen im Kontext von Krankheit und Pflege.
Die universitäre Lehre des Lehrstuhls ist interdisziplinär ausgerichtet und verbindet bildungswissenschaftliche Grundlagen mit professionsbezogener, praxisnaher Qualifikation. Sie adressiert insbesondere die professionelle Lehrer*innenbildung im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung und orientiert sich an inklusionspädagogischen, medizinischen, ethischen, sozialrechtlichen und digitalitätsbezogenen Fragestellungen. Forschungsorientierte Formate (u. a. im Praxissemester), reflexive Diagnostik, körper- und pflegebezogene Themen sowie Ansätze zur digitalen Teilhabe bilden dabei ebenso integrale Bestandteile wie interdisziplinäre Lehrprojekte und Kooperationen mit Praxisfeldern.
Der Lehrstuhl versteht sich als ein Ort, an dem Bildung, Körper, Behinderung und Gesellschaft aus differenzierter, inklusivitätsorientierter und menschenrechtsbasierter Perspektive zusammengedacht werden – mit dem Ziel, Bildungsprozesse so zu gestalten, dass sie nicht nur erreichbar, sondern wirksam, anerkennend und nachhaltig teilhabefördernd sind.