Promotionsprojekte im NRW Forschungskolleg GROW

 

Themenschwerpunkt "Soziale Beziehungen":

Katrin Alert: Biographien kinderloser, alleinstehender älterer Menschen

Im Promotionsprojekt von Frau Alert geht es um kinderlose, alleinstehende ältere Menschen und ihre im Lebensverlauf entwickelten Ressourcen und Risiken für das Alter(n). Hierbei erfolgt der Zugang über die Biographie, um die gegenwärtige Perspektive auf das eigene Alter(n) und deren Entwicklung über den Lebensverlauf hinweg zu rekonstruieren. Die Ergebnisse könnten in der Altenhilfe für Beratungs-, Freizeit- oder Unterstützungsangebote nützlich sein, um neben den bekannten Themen Einsamkeit und Unterstützungsbedarf auch die Ressourcen dieser Personen zu erkennen und an diese anzuknüpfen.

Merih Ates: Generationenbeziehungen im Alter - Welchen Einfluss hat die Betreuung von (Enkel)kindern auf die Gesundheit der Großeltern?

Merih Ates beschäftigt sich in seiner Arbeit mit Großeltern, die sich um die Betreuung ihrer Enkelkinder kümmern. Enkelkinder gelten als eine mögliche Ressource für das Wohlbefinden ihrer Großeltern. Ihre Betreuung kann zum einen aktivierend und sinnstiftend wirken, zum anderen kann sie durch Ambivalenzen geprägt sein und Stress hervorrufen oder begünstigen. Das Dissertationsprojekt untersucht, ob Enkelkinderbetreuung einen Einfluss auf die Gesundheit der Großeltern ausübt und wenn ja, unter welchen Bedingungen negative Konsequenzen auf die Gesundheit vermieden werden und sich positive Wirkungen erzielen lassen. Zu diesem Zweck werden Längsschnittuntersuchungen durchgeführt. Neben den leiblichen Großeltern-Enkelkind-Beziehungen sollen in einem zweiten Schritt soziale Generationenbeziehungen untersucht werden. Hier geht es um Großelternpaten, die sich dazu bereit erklären, Betreuungsleistungen für Fremdkinder anzubieten. Zivilgesellschaftliche Initiativen – Großelterndienste – helfen bei der Vermittlung zwischen Familien mit Kindern und Großelternpaten. Mit einem qualitativen Design soll ebenfalls untersucht werden, ob und wie diese Form des zivilgesellschaftlichen Engagements als gesundheitswirksam erlebt wird.

Regina Hilz: Chancen und Risiken von Partnerschaftsauflösungen für das Gesundheitsverhalten

Frau Hilz beschäftigt sich in ihrer Dissertation mit dem Zusammenhang von Partnerschaften und Gesundheitsverhalten bei Personen ab dem 40. Lebensjahr. Im Fokus stehen drei Forschungsfragen, die mithilfe quantitativer Methoden analysiert werden. In der ersten Forschungsfrage geht es darum herauszufinden, wie und warum sich der Lebensstil bei verschiedenen Familienstands- und Partnerschaftstypen unterscheidet. Als Erklärungsgrundlage dienen Annahmen zur Ressourcenausstattung und sozialen Unterstützung von Partnerschaften. Im Anschluss untersucht sie, wie sich das Gesundheitsverhalten kurz- und langfristig nach einer Trennung und Scheidung verändert. Zum Schluss geht sie der Frage nach, wie sich das Gesundheitsverhalten bei Personen verändert, die den Tod der Partnerin oder des Partners erlebten.   

 

Themenschwerpunkt "Quartier und Bürgerschaftliches Engagement":

Andreas Bergholz: Altersfreundlichkeit und intergenerationale Gegenseitigkeit im Quartier

Herr Bergholz beschäftigt sich in seinem Promotionsprojekt mit einer altersfreundlichen Kultur und intergenerationaler Gegenseitigkeit im städtischen Sozialraum. Dabei werden erstens Bürgerorganisationen in den Blick genommen. Es sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden,  wie sich intergenerationales Zusammenwirken in Bürgerorganisationen hinsichtlich Generativität,  Solidarität, Unterstützung und Reziprozität gestaltet. Zweitens soll das Miteinander der Generationen im Sozialraum unter den Aspekten gegenseitige Wahrnehmung von Jung und Alt, Quartiersidentifikation und inter- und intragenerationale Austauschbeziehungen untersucht werden. Bestandteil des Projekts ist weiterhin ein Stadtteilportrait des Untersuchungsraums Kronprinzenviertel in Krefeld.

Natalia Schulz: Lebenswelt älterer Spätaussiedler*innen

Das Forschungsvorhaben ist darauf ausgerichtet Lebensführungen älterer Migrant*innen aus der ehemaligen Sowjetunion zu untersuchen. Mittels teilnehmender Beobachtung und qualitativer Interviews werden Alltagspraktiken zur Erhaltung und Förderung von Wohlbefinden erfasst und rekonstruiert. Im Vordergrund stehen die Ressourcen und die subjektiven Sichtweisen der älteren Migrant*innen. Dabei werden außerfamiliäre Aktivitäten von älteren Spätaussiedler*innen beobachtet, die zur Erhaltung und Förderung von Wohlbefinden im Alltag unternommen werden, und analysiert, wie diese sozial organisiert und strukturiert werden, um Wohlbefinden herzustellen.
Das Ziel besteht darin relevante Prozesse und Strukturen bei der Generierung von Wohlbefinden zu analysieren und auf diese Weise neue Erkenntnisse und Anregungen für eine innovative Praxis zu bieten.

 

Themenschwerpunkt "Versorgungslandschaften":

Saskia Bordne: Ressourcen und Barrieren für Funktionalität und subjektives Wohlbefinden bei geriatischen Patienten

In ihrer Dissertation beschäftigt sich Frau Bordne damit, welche Faktoren bei geriatrischen Patienten, gekennzeichnet durch höheres Lebensalter und Multimorbidität, mit einem Hauptziel geriatrischer Behandlung, der Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensqualität, zusammenhängen könnten. Als Facetten der Lebensqualität werden in der vorliegenden Arbeit insbesondere die Funktionalität und das subjektive Wohlbefinden der Patienten beleuchtet. Als mögliche Einflussvariablen werden neben medizinischen Parametern wie Anzahl der Erkrankungen vor allem psychosoziale Variablen wie etwa Copingmechanismen, Persönlichkeitsmerkmale oder soziale Vergleichsprozesse berücksichtigt. Die Datenerhebung einschließlich geplanter Follow-Up-Befragung findet in einer stationären geriatrischen Rehabilitationseinrichtung in Köln statt.

Bernadette Groebe: Erfassung von Einstellungen zu Sterben, Tod und der Endlichkeit des Lebens in der Versorgung am Lebensende

In ihrem Promotionsprojekt setzt sich Frau Groebe mit der Erfassung der Einstellungen gegenüber dem Sterbeprozess, dem Tod und der Endlichkeit des Lebens auseinander. Einstellungen werden dabei als ein multidimensionales Konstrukt verstanden. Es handelt sich sowohl um Gedanken, Gefühle als auch um das Verhalten einer Person als Reaktion auf die Konfrontation mit dem Lebensende. In positiver Form können Einstellungen z.B. die Akzeptanz von Sterben und Tod betreffen, im Negativen z.B. die Angst vor selbigen. Ziel ist dabei, die Grundlage für eine Neu- bzw. Weiterentwicklung einer Methode zu schaffen. Diese soll Einstellungen zu Sterben, Tod und Endlichkeit in ihrer Vielseitigkeit erfassen und an die Anforderungen des Versorgungskontextes am Lebensende angepasst sein. Dazu werden bestehende Erhebungsmethoden im Hinblick auf ihre zugrunde liegenden Konstrukte und ihre methodologische Qualität analysiert und die Anforderungen der Praxis an den Einsatz solcher Methoden in der Versorgung am Lebensende in Gruppeninterviews mit Versorgenden erörtert.

Ralf Tebest: Die Translation gesetzlicher Beratungsaufträge für pflege- und hilfebedürftige Menschen durch lokale Beraterinnen und Berater

Die Versorgungs- sowie die Beratungsinfrastruktur für pflege- und hilfebedürftige Menschen in Deutschland haben große Defizite bei der Transparenz, Vernetzung und Koordination der Angebote. Herr Tebest untersucht in seiner Promotion die Translation der gesetzlichen Beratungsaufträge für pflege- und hilfebedürftige Menschen durch lokale Beraterinnen und Berater in der Stadt Krefeld. Das Ziel besteht darin mit Hilfe eines qualitativen Forschungsansatzes herauszuarbeiten, wie die unterschiedlichen lokalen Beraterinnen und Berater die Zielsetzung und die damit verbundenen Aufgaben ihrer Beratungstätigkeit verstehen und umsetzen.

Jaroslava Zimmermann: Organisationsbezogene Determinanten der Versorgungsqualität in stationären Altenpflegeeinrichtungen

Frau Zimmermann beschäftigt sich in Ihrem Promotionsprojekt mit den Einflussfaktoren der Versorgungsqualität in Pflegeeinrichtungen. Ziel dieses Vorhabens ist zu ermitteln, wie sich die Organisationsstrukturen auf die Ergebnisqualität auswirken. Das Promotionsprojekt wird in Zusammenarbeit mit dem Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e. V. (DiCV Köln) durchgeführt. Als Grundlage dienen ausgewählte Ergebnisse des Projektes „Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe (EQisA)“, das ein Kooperationsprojekt des DiCVs Köln und des Institutes für Pflegewissenschaft der Universität in Bielefeld war. Die verfügbaren Daten werden statistisch ausgewertet, um die Varianz der bewohnerbezogenen Qualitätsindikatoren (wie Dekubitusinzidenz, Stürze mit schweren Folgen, unbeabsichtigte Gewichtsverlust, Anwendung von Gurtfixierungen) durch strukturelle und prozessuale Charakteristika der Einrichtungen zu erklären.

 

Themenschwerpunkt "Technik und Alter":

Katja von Storch und Anna Schlomann: Nutzung digitaler Medien durch Ältere – Anforderungen und Wirksamkeit in verschiedenen Kontexten

Frau Schlomann und Frau von Storch beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten Ambulanter Assessments (computergestützte Datenerhebung im Alltagskontext) und mobilen Gesundheitstechnologien (am Körper getragene elektronische Geräte) bei Älteren. Dabei betrachten sie in einem ganzheitlichen Ansatz die Anforderungen der Zielgruppe sowie den Nutzungserfolg dieser technischen Systeme.
Ein Schwerpunkt der Arbeit von Frau Schlomann liegt auf der Akzeptanz dieser Technologien bei Älteren und weiteren relevanten Stakeholdern, wie Angehörigen und Pflegepersonal. Es wird untersucht, inwiefern die Systeme und Messmethoden in die Lebenswelt Älterer passen und wo Anpassungsbedarf besteht. Ergänzend hierzu werden Aspekte von User Experience und Auswertungsdesigns in den Blick genommen: Wie muss ein verständliches und sinnvolles Feedback für die Nutzer aussehen? Auf welche Art kann eine statistische Auswertung der Daten erfolgen? Ziel ist die Entwicklung eines Kriterienkatalogs, der die Anforderungen der Zielgruppe älterer Menschen an Ambulante Assessments definiert.

Frau von Storch legt in ihrer Dissertation den Fokus auf den Nutzungserfolg und das subjektive Erleben von mobilen Gesundheitstechnologien bei chronisch kranken älteren Menschen. Für diese Zielgruppe ist es häufig eine große Herausforderung mit ihrer Krankheit im Alltag umzugehen. Mithilfe von mobilen Gesundheitstechnologien können gesundheits- und krankheitsbezogene Daten aufgezeichnet, ausgewertet und Feedback geben werden. Hier wurde die Hypothese aufgestellt, dass mobile Gesundheitstechnologien Menschen mit gesundheitlichen Problemen unterstützen und zu einer Verbesserung des Umgangs mit der Krankheit führen können. Ziel ist es, ausgehend von den Einflussfaktoren eine Entscheidungshilfe zur Anwendung von mobilen Gesundheitstechnologien im Bereich der Sekundärprävention zu erstellen.

 


 


 


 

Zurück zur Startseite .