Sprachdiagnostik und Förderung im Regel- und DaZ-Unterricht.

Ein (evaluatives) Kooperationsprojekt.

Universität zu Köln & Maria Montessori Grundschule Köln-Ossendorf

 

Lehrforschungsprojekt unter der Leitung von Dr. Christine Paul

Weitere Projektteilnehmer*innen: Malin Brensing, Cora Frickenhaus, Anna Frisch, Julia Heinrich, Nizar Nakleh, Andreas Normann, Julia Peters

 

 

Thema und Relevanz:

 

In einer multikulturellen Gesellschaft ist Integration und Chancengleichheit von großer Bedeutung. Ein wichtiger Faktor für erfolgreiche Teilhabe und wegweisender Prädiktor für späteren Erfolg ist und bleibt die Sprache (vgl. Kniffka & Siebert-Otto 2007, Alleman-Ghionda 2008, Heimken 2015).

In Kooperation mit der Maria Montessori Grundschule Am Pistorhof (http://www.monte-gs.de) und der Arbeitseinheit Pädagogische Psychologie wurde unter der Leitung von Dr. Christine Paul ein Projekt zur Sprachdiagnostik und Sprachförderung durchgeführt.



Forschungsfragen und -ziele:

 

Ziel des Projekts war es herauszufinden, ob und in welchem Maße Schüler*innen vom zusätzlichen Deutsch-als-Zweitsprache (DaZ) Unterricht profitieren. Dabei sollte insbesondere geklärt werden, in welchen Bereichen der semantisch-lexikalischen Fähigkeiten (Wortschatz, -findung, -abruf) Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen, Stärken und Schwächen zeigen und welche Erfolge sich ggf. durch das schulinterne DaZ-Curriculum nachweisen lassen. Auf individueller Ebene sollte zudem in Kooperation zwischen Universität und Schule sowie unter Einbezug logopädischer Expertise Förderempfehlungen, basierend auf den jeweiligen Stärken und Schwächen, für jedes einzelne Kind abgeleitet und von schulischer Seite umgesetzt werden.


Forschungsdesign:

 

Das Lehrforschungsprojekt wurde als Längsschnittstudie mit zwei Messzeitpunkten als quasi-experimentelles Kontrollgruppendesign konzipiert. Es nahmen rund 30 Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 4 teil. Die Hälfte davon erhielt neben dem Schulunterricht zusätzliche Förderung im Rahmen eines DaZ-Programms. Dieses wurde von eigens dafür fortgebildeten Lehrerinnen durchgeführt.

Die erste Messung fand nach dem ersten Schulquartal (Ende 2015), die zweite nach ca. 6 Monaten (Mitte 2016) statt (ca. ein Schulhalbjahr). Zur Leistungsmessung wurde der Wortschatz- und Wortfindungstest für 6-10jährige (WWT, Glück 2011 ) als standardisiertes Messinstrument verwendet.

Nach den Auswertungen fanden zeitnah erste Gespräche zwischen den universitären Projektbeteiligten und den beteiligten Lehrkräften statt, um sich über Ergebnisse und weiteres Vorgehen (inkl. individueller Förderempfehlungen, -möglichkeiten und konkrete Umsetzung) auszutauschen. Ein (vorläufiger) Abschluss erfolgte mit Ende des Schuljahres 2016/17.


Wichtigste Ergebnisse:

 

Als zentrales Ergebnis lässt sich festhalten: DaZ wirkt! Es konnte gezeigt werden, dass deutliche Verbesserungen der DaZ-Kinder bezüglich der Leistung im Bereich des Wortschatzes, der Wortfindung und des Wortabrufes zu verzeichnen waren. Die Kinder der Vergleichsgruppe zeigten demgegenüber keine Verbesserungen.

 

 

Literatur:


Allemann-Ghionda, C. & Pfeiffer, S. (Hrsg.) (2008). Bildungserfolg, Migration und Zweisprachigkeit: Perspektiven für Forschung und Entwicklung (Vol. 5). Berlin: Frank & Timme. 

Glück, C. W. (2011). WWT 6–10. Wortschatz-und Wortfindungstest für 6-bis 10-jährige. München: Urban & Fischer.

Heimken, N. (2015). Migration, Bildung und Spracherwerb: Bildungssozialisation und Integration von Jugendlichen aus Einwandererfamilien. Berlin: Springer. 

Kniffka, G., & Siebert-Ott, G. (2007). Deutsch als Zweitsprache: lehren und lernen. Paderborn: Schöningh.

Paul, C. (2018). Sprachdiagnostik und Förderung im Regel- und DaZ-Unterricht. Universität zu Köln: Online-Ressource .